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Politik

Bericht: 80 neue Panzer für die Bundeswehr

8. November 2019

Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat der Bundesregierung empfohlen, 80 neue Leopard-Kampfpanzer anzuschaffen. Das berichtet das Magazin "Der Spiegel" unter Berufung auf ein internes Papier.

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Leopard 2A7V MBT
Das jüngste Modell des Leopard-Panzers: 2A7V MBTBild: picture-alliance/Ralph Zwilling - Tank-Masters.de

Die große Koalition will die Bundeswehr mit 80 weiteren Leopard-Panzern des neuesten Typs 2 A7V aufrüsten. Mit den Stimmen von Union und SPD habe der Verteidigungsausschuss in einem Haushaltsantrag beschlossen, die Bundesregierung solle möglichst schnell "eine Umlaufreserve Kampfpanzer im Umfang von 80 zusätzlichen Systemen" einkaufen, schreibt das Magazin. Diese wolle man aus nicht ausgegebenen Haushaltsmitteln für andere Waffenprojekte bezahlen, deren Lieferungen sich verzögern. Grund für die Anschaffung sei die Sorge des Heeres über den Panzerbestand. Der Rüstungsauftrag hat laut "Spiegel" vermutlich ein Volumen von einer Milliarde Euro.

Der "Spiegel" zitierte ein internes Papier, wonach die Panzer-Flotte nach einem Regierungsbeschluss durch 95 eigentlich ausgemusterte Modelle, die nun auf den neuesten Technikstand aufgerüstet werden, auf 320 Leopard-Panzer aufgestockt werden soll. Allerdings erhalte die Truppe die neuen Panzer erst sukzessive bis 2025. Beim Heer fürchte man, dass wegen der zeitgleichen Modernisierung älterer Leopard-Modelle zeitweise nur 100 Systeme verfügbar sein könnten und Deutschland damit seine Verpflichtung gegenüber der NATO nicht einhalten könnte.

Stimmt die Bundesregierung zu?

Die Bundesregierung muss nun entscheiden, ob sie sich den Beschluss des Ausschusses zu eigen macht. Ein Bundeswehrsprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, die 80 Panzer dienten dazu, eine insgesamt größere Verfügungsreserve zu haben. Allerdings werde Deutschland jederzeit in der Lage sein, Verpflichtungen gegenüber der Militärallianz zu erfüllen.

Von der Panzer-Anschaffung würde vor allem das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann profitieren, wie der "Spiegel" weiter berichtet. Der Panzerbauer wäre durch die Bestellung noch besser ausgelastet als ohnehin schon. Das Unternehmen aus München hatte bereits einen großen Auftrag aus Ungarn gewinnen können und hoffe, auch bei weiteren osteuropäischen Ländern zum Zuschlag zu kommen. Gemeinsam mit dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter entwickelt das Familienunternehmen derzeit ein neuartiges Panzersystem, das nach dem Jahr 2030 fertig sein dürfte.

kle/gri (dpa, spiegel.de)