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Politik

Belgischer Regierungschef will zurücktreten

18. Dezember 2018

Die Koalition war schon zerbrochen. Jetzt gibt auch der Ministerpräsident auf - und fährt zum König. Der muss in der konstitutionellen parlamentarischen Erbmonarchie den Amtsverzicht annehmen.

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Belgien Charles Michel, Premierminister
Bild: picture-alliance/dpa/Belga/V. Dufour

Der belgische Ministerpräsident Charles Michel (Archivbild) hat seinen Rücktritt angekündigt. Er werde sich sofort zum König begeben, sagte Michel im Parlament in Brüssel.

Kurz zuvor hatten die Sozialdemokraten mit Unterstützung der Grünen einen Misstrauensantrag im Parlament gestellt. Mit ihm sollte Michel aufgefordert werden, innerhalb von 48 Stunden politische Kursänderungen vorzunehmen.

Schwelende Regierungskrise

Hintergrund des angekündigten Rücktritts ist eine seit zehn Tagen währende Regierungskrise. Die nationalistische Regionalpartei N-VA aus dem flämischsprachigen Norden des Landes hatte die Regierung vor eineinhalb Wochen verlassen, weil der frankophone liberale Michel ankündigte, zur Billigung des UN-Migrationspakts nach Marrakesch zu reisen.

Michel machte daraufhin mit einer Minderheitsregierung weiter. Seine liberale Reformbewegung (Mouvement Réformateur/MR) hatte zusammen mit den flämischen Liberalen Open VLD sowie den Christdemokraten (CD&V) allerdings nur 52 der 150 Parlamentssitze. Eine vorgezogene Neuwahl lehnte Michel ab. Im Mai 2019 wird in Belgien ohnehin regulär gewählt.

Marrakesch - New York

Der UN-Migrationspakt war am Montag vergangener Woche von Delegationen aus mehr als 150 Staaten bei einer Konferenz im marokkanischen Marrakesch angenommen worden. Damit sind erstmals globale Leitlinien für die internationale Migrationspolitik vereinbart, die aber rechtlich nicht bindend sind.

Parallel dazu haben die UN-Mitgliedstaaten einen "Globalen Pakt für Flüchtlinge" erarbeitet, der am Montag dieser Woche auf einer Vollversammlung in New York mit überwältigender Mehrheit verabschiedet wurde.

jj/fab (dpa, afp)