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Belgische Post blitzt bei PostNL ab

7. November 2016

Die belgische Bpost hat sich auch mit einer verbesserten Übernahme-Offerte beim niederländischen Rivalen PostNL eine Abfuhr eingehandelt - obwohl die Belgier mit zuletzt 2,5 Milliarden Euro lockten.

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Niederlande Briefträger der PostNL
Bild: picture-alliance/NurPhoto/J. Arriens

"Wir haben Vertrauen in unserer Strategie der Eigenständigkeit", erklärte die niederländische PostNL am Montag. Bpost hatte am Sonntag das Angebot erhöht. Es bewertet PostNL nun mit rund 2,5 Milliarden Euro. Ein Zusammenschluss sei sinnvoll, weil beide Unternehmen gemeinsam besser den Rückgang im Briefgeschäft bewältigen könnten, warb das belgische Management für den Plan.

Bereits im Mai waren Gespräche gescheitert. Medien zufolge waren die Pensionsverpflichtungen der Niederländer ein Knackpunkt. Diese sollten nun mit übernommen werden.

Die Unabhängigkeitsstrategie von PostNL wird durch solide Geschäfte gestützt. Im dritten Quartal stieg der operative Gewinn überraschend kräftig um 17 Prozent auf 27 Millionen Euro, obwohl der Umsatz bei 770 Millionen stagnierte, wie das Unternehmen mitteilte.

Offerte "unerbeten"

Die Bpost-Offerte bezeichnete es als "unerbeten". Sie enthält eine Bar- und eine Aktienkomponente und stellt einen Aufschlag von gut 31 Prozent auf den PostNL-Kurs von Ende Oktober dar.

Die Branche hat sich durch das Internet gewandelt. Während durch E-Mail und andere elektronische Übermittlungsmöglichkeiten das Briefaufkommen sinkt, legen zugleich die Paketsendungen zu, weil vermehrt online eingekauft wird.

Nach Angaben von Bpost würde durch den Zusammenschluss eines der führenden Post- und Logistikunternehmen Europas mit mehr als 28 Millionen potenziellen Kunden in Belgien und den Niederlanden entstehen. Mit dem Zusammenschluss solle ein neuer Postkonzern geschaffen werden, der den Rückgang im Briefgeschäft und die Zunahme der Paketsendungen besser bewältigen kann.

Mittelfristig könnten im gemeinsamen Paketgeschäft etwa 3200 neue Arbeitsplätze entstehen, stellte bpost deswegen in Aussicht. An dem fusionierten Unternehmen würden den Angaben zufolge die PostNL-Aktionäre etwa 21 Prozent halten. Der Anteil der belgischen Regierung würde auf 40 von bislang 51 Prozent zurückgehen. Die belgische Post ist an der Börse 4,8 Milliarden Euro wert.

wen/iw (rtrd, dpa)