Bekannte und unbekannte Helden: Menschen im Widerstand gegen Hitler
Es waren nur wenige, aber es gab sie: Menschen, die ihr Leben riskierten, um sich dem Nationalsozialismus entgegenzustellen. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin erinnert an sie.
Das Attentat vom 20. Juli 1944
Vor 80 Jahren explodierte im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" eine Bombe, die Adolf Hitler töten sollte. Das Attentat schlug fehl, Hitler überlebte. Die Widerstandskämpfer wurden in den Tagen nach dem Umsturzversuch hingerichtet.
Der Mann hinter dem Attentat vom 20. Juli
Claus Graf Schenk von Stauffenberg war maßgeblich am Umsturzversuch des 20. Juli 1944 beteiligt. Der Offizier erkannte bereits 1942, dass der Zweite Weltkrieg nicht mehr zu gewinnen war. Um Deutschland vor dem drohenden Untergang zu bewahren, beschlossen Stauffenberg und andere Wehrmachtsoffiziere das Hitlerregime zu stürzen.
Der Kreisauer Kreis
Eine grundlegende politische Reform Deutschlands war das Ziel des "Kreisauer Kreises". Treibende Kraft der Bewegung waren Helmuth James Graf von Moltke und Peter Graf Yorck von Wartenburg (Foto). Einige Angehörige des Kreises schlossen sich 1944 dem Umsturzversuch des 20. Juli an und wurden nach Scheitern des Attentats vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
Die Geschwister Scholl
Seit 1942 versuchte eine Gruppe von Münchner Studenten, angeführt durch die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu leisten. Die Gruppe, genannt "Weiße Rose", verteilte tausende von Flugblättern, die die Verbrechen des Naziregimes anprangerten. Im Februar 1943 wurden die Geschwister von der Gestapo entdeckt und zum Tode verurteilt.
Hitler-Attentat durch Georg Elser
Der Tischler Georg Elser befestigte 1939 Sprengkörper hinter Hitlers Rednerpult im Münchner Bürgerbräu. Die Bombe detonierte wie geplant, aber Hitler hatte den Saal bereits verlassen, da seine Rede kürzer ausfiel als erwartet. Sieben Menschen starben und 60 weitere wurden verletzt. Elser wurde noch am selben Tag festgenommen und ins KZ Dachau gebracht, wo er 1945 starb.
Die Blindenwerkstatt Otto Weidt
Während des Zweiten Weltkrieges beschäftigte der Berliner Kleinfabrikant Otto Weidt hauptsächlich blinde und gehörlose Juden. Seine Besen- und Bürstenbinderei galt als "wehrwichtiger Betrieb" und konnte daher nicht von den Nazis geschlossen werden. Es gelang Weidt seine jüdischen Mitarbeiter während der gesamten Dauer des Kriegs zu versorgen und vor Deportationen zu schützen.
Widerstand von Künstlern und Intellektuellen
Zahlreiche Künstler und Intellektuelle wendeten sich bereits mit Hitlers Machtantritt 1933 gegen das Regime. Viele, die sich nicht anpassen wollten oder sich dem System offen widersetzten, flohen ins Exil. Andere, wie die Berliner Kabarett-Gruppe "Katakombe" kritisierten das Regime offen. 1935 wurde das Theater von der Gestapo geschlossen und sein Gründer Werner Finck im KZ Esterwegen inhaftiert.
Die Swing-Jugend
Die Swing-Jugend sah das amerikanisch-englischen Lebensgefühl, repräsentiert durch Swing-Musik und Swing-Tanz, als klare Opposition zum Naziregime und zur Hitlerjugend. Im August 1941 kam es, vor allem in Hamburg, zu einer Verhaftungswelle gegen Swing-Jugendliche, viele von ihnen wurden in Schutzhaft genommen oder in spezielle Jugendkonzentrationslager deportiert.
Widerstandsgruppe "Rote Kapelle"
Durch Peilgeräte spürte die Gestapo illegale Sender von Widerstandsgruppen auf. So wurden im Sommer 1942 mehr als 120 Mitglieder der "Roten Kapelle" verhaftet. Ziel dieser Gruppe rund um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack war es, Juden zu helfen, Verbrechen des Naziregimes zu dokumentieren und Flugblätter zu verteilen. Mehr als 50 Mitglieder wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Am 19. Juli 1953 fand in Berlin die feierliche Enthüllung des Denkmals zum Deutschen Widerstand im Innenhof des Bendlerblocks in Berlin statt, an jenem Ort, an dem Stauffenberg nach dem missglückten Hitler-Attentat hingerichtet wurde. Darüber hinaus erinnert die Gedenkstätte an all die anderen mutigen Frauen und Männer, die dem Hitler-Regime die Stirn geboten haben.