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Begeisterung für "Mutter Suu Kyi"

7. Februar 2012

Nach ihrer Zulassung als Kandidatin für Nachwahlen in Birma ist Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi offiziell in den Wahlkampf eingestiegen. Bei einer Tour in den Süden wurde sie von hunderten Anhängern umjubelt.

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Aung San Suu Kyi, leader of major opposition the National League for Democracy (NLD) party, gives a party speech in a stadium while on a one-day trip to Pathein, the capital of rice bowl Ayeyawady Division, about 176 kilometres (110 miles) west of Yangon February 7, 2012. Her party is running in the upcoming by-elections on April 1 for all 48 vacant seats; 40 in Lower House, six in Upper House and two in provincial parliaments. The 66-year old Noble Peace Laureate herself is running for the Lower House from Kawhmu Township Constituency, and is scheduled to go on a campaign trip in her constituency on February 11. REUTERS/ Soe Zeya Tun (MYANMAR - Tags: POLITICS) eingestellt: sc
Bild: reuters

Dass sie kandidieren wolle, hatte die birmanische Friedensnobelpreisträgerin und Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi bereits im vergangenen Monat bekannt gegeben. Nun liegt auch das OK der Wahlkommission vor. "Es gibt keinen Einwand gegen ihre Nominierung und wir können sagen, dass ihre Kandidatur offiziell akzeptiert wurde", sagte ein Sprecher von Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD).

Die 66-Jährige, die während der Herrschaft der Militärjunta jahrelang unter Hausarrest stand, besuchte zunächst den Süden des Landes, der 2008 von dem Zyklon Nargis verwüstet worden war.

Aung San Suu Kyi inmitten von Anhängern (Foto: AP)
Begeisterung für die OppositionsführerinBild: dapd

Regierungsbeteiligung?

Auf dem Weg jubelten ihrem Konvoi zahlreiche Menschen zu. Anhänger winkten mit Blumensträußen und riefen: "Wir lieben dich, Mutter Suu."

Suu Kyi kandidiert in einem armen Bezirk südlich von Rangun. Bei der Nachwahl Anfang April sollen 48 Parlamentssitze besetzt werden, die frei wurden, nachdem die Abgeordneten auf Regierungsposten berufen worden waren.

Die Staatsführung stellte ihr bereits ein Regierungsamt in Aussicht. "Es besteht die Möglichkeit, dass sie in die Regierung berufen wird", sagte ein Berater von Präsident Thein Sein. Man werde ihr ein "angemessenes" Amt zubilligen, hieß es.

Suu Kyi erklärte bereits, die Verfassung des südostasiatischen Landes ändern zu wollen. "Bestimmte Gesetze beschränken die Freiheit der Menschen", kündigte sie bei einer Wahlkampfversammlung Ende Januar an.

Das Militär soll Macht abgeben

Konkret wolle sie mit dem Parlament die weitreichende Macht des Militärs beschneiden, das wichtige Kabinettsmitglieder ernennen und bei Ausnahmezuständen die Kontrolle über das Land übernehmen kann.

Aung San Suu Kyi und Präsident Thein Sein (Foto: dpa)
Vielleicht ist für Suu Kyi sogar ein Amt in der Regierung von Präsident Thein Sein drinBild: picture-alliance/dpa

Nach einem halben Jahrhundert autoritärer Herrschaft hatte die Militärregierung nach der Parlamentswahl im November 2010 eine vorsichtige Reform des politischen Systems eingeleitet.

Direkt nach der Wahl ließ sie Suu Kyi frei, bevor sie die Macht formell an eine Zivilregierung unter Präsident wird sie selbst ein früherer General, abgab. Dieser nahm den Dialog mit der Opposition auf, ließ politische Gefangene frei und schloss ein Waffenstillstands-Abkommen mit ethnischen Gruppierungen.

EU lockert Sanktionen

Die Europäische Union attestierte dem Land "bemerkenswerte Reformen" und beschloss ihre Sanktionen zu lckern. In einem ersten Schritt wurden die Einreiseverbote für den Präsidenten und seine Regierungsmitglieder ausgesetzt.

Sollte der Reformkurs fortgesetzt werden, soll im April über eine Aufhebung der Sanktionen beraten werden, hieß es nach einem Treffen der EU-Außenminister im Januar in Brüssel.

Die EU hat Einreiseverbote und Kontensperrungen gegen knapp 500 Angehörige der früheren Militärjunta und der Justiz verhängt. Zudem sind rund 900 Firmen Geschäfte mit der EU untersagt.

uh/SC (dpad,afp,dpa)