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Beethoven und mehr 2011 Podcast #13: Minimale Musik mit maximaler Wirkung

30. September 2011

Der amerikanische Komponist Steve Reich, einer der Gründerväter von minimaler Musik, trat knapp zwei Wochen vor seinem 75. Geburtstag in der deutschen Stadt Bonn auf.

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Komponist Steve Reich
Bild: Frank Norden

Steve Reich
Drumming – Part One for four pairs of tuned bongo drums
Steve Reich, Bongo
Ensemble Modern
MP3 recorded in the Art and Exhibition Hall of the Federal Republic of Germany, Bonn, on September 21, 2011 by Deutsche Welle (DW)

Steve Reich ist Kult. Er entstammt der europäischen Musiktradition, seine prägende Einflüsse umfassen aber auch afrikanische und indonesische Musik wie auch der Jazz. Reich hat den Verlauf der Musikgeschichte entscheidend mitgeprägt. Anfang der 1960er Jahre begann er, Musik zu schreiben, in der Rhythmus, erkennbare Melodien, schlichtere Harmonien und natürliche Instrumente (im Gegensatz zu elektronischen) wieder eine Rolle spielten. Er erkannte, dass in der abendländischen Musik es stets eine enge Verbindung zwischen "ernster" und "Unterhaltungsmusik" gab.

Während eines Aufenthaltes an der Universität Ghana in Accra im Jahr 1970 lernte Reich bei Gideon Alorwoyie die Kunst des afrikanischen Trommelspiels. Diese Erfahrung fand ihren schöpferischen Ausdruck in seinem ersten Meisterwerk, das ein Jahr später erschien: "Drumming".

Beim ersten Hören ist "Drumming" ein äußerst schlichtes Werk, aus puren Rhythmen bestehend. Unter der Oberfläche verbirgt sich jedoch durch Akzentverschiebungen und Unterstrukturen im zeitlichen Verlauf eine Komplexität, die den Hörer unweigerlich in ihre Bann zieht. In dieser Aufnahme spielt der Komponist selber mit, der nach eigener Aussage durch gesunde Kost und Trimmdich-Übungen fit bleibt. Es handelt sich um den ersten Teil eines längeren, vierteiligen Werkes.

Autor: Rick Fulker
Redaktion: Jürgen Brendel