1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bayern mit Lewy und Mut gegen Real

Sarah Wiertz
17. April 2017

Mit einem 1:2-Rückstand geht Bayern München in das Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel bei Real Madrid heute Abend. Hoffnung macht die Rückkehr von Stürmer Robert Lewandowski. Sorgen dagegen die Verteidigung.

https://p.dw.com/p/2bKxe
Deutschland Bayern München gegen Real Madrid
Bild: Reuters/M. Dalder

21 Torschüsse - aber kein einziges Mal war der Ball über der Linie oder zappelte im Netz. Beim 0:0 bei Bayer Leverkusen am Samstag in der Bundesliga wurde einmal mehr deutlich, wie sehr Bayern München derzeit von seinem Stürmer Robert Lewandowski abhängig ist. Nach zwei Pflichtspielen ohne den an der Schulter verletzten Polen wird Lewandowski heute Abend im so wichtigen Viertelfinal-Rückspiel bei Real Madrid (aA 20.30 Uhr MESZ im DW-Liveticker) aber wieder dabei sein und von Beginn an spielen.

38 Tore in 40 Pflichtspielen hat Lewandowski in der laufenden Saison erzielt - rein statistisch wird er damit vermutlich auch bei Real Madrid erfolgreich sein. Nach dem 1:2 im eigenen Stadion reicht aber kein 1:0-Erfolg im Estadio Santiago Bernabéu. Da müssen schon mindestens zwei Tore her. Genauso wichtig für das Weiterkommen ist jedoch eine stabile Abwehr.

Hoeneß: "Es kommt nicht auf Namen an"

Nach der Gelb-Roten-Karte aus dem Hinspiel fehlt Javi Martínez gesperrt. Ob Mats Hummels und Jérôme Boateng spielen können, ist weiterhin fraglich. Hummels ist nach einer Knöchel-Stauchung mit Bänder-Anriss noch nicht ganz fit. Und Boateng laboriert an einem kleinen Adduktoren-Einriss. "Jerome und Mats haben am Sonntag individuell trainiert. Wir müssen abwarten, wie sie nun auf das Abschlusstraining reagieren - aber bei beiden besteht die gute Chance, dass sie spielen", sagte Trainer Carlo Ancelotti am Montagabend.

"Die medizinische Abteilung hat großartig gearbeitet", betonte Karl Heinz Rummenigge, "ich hoffe, dass alle in bester Verfassung auf dem Platz stehen können." Falls die beiden nicht spielen können, wird Trainer Carlo Ancelotti wohl auf Joshua Kimmich und David Alaba setzen. "Egal, wer morgen spielt: Jeder wird sich reinknallen. Es kommt nicht auf Namen an", machte Bayern-Präsident Uli Honeß im Interview mit der Bild-Zeitung klar.

Fußball Champions League Bayern München - Real Madrid 1:2
Ein Hinspiel zum Vergessen: Gelb-Rot für Martinez (r.). Zudem verschießt Vidal einen ElfmeterBild: picture-alliance/dpa/J. Niering

"Es wird nicht einfach, wir sind der Außenseiter. Aber wir haben die Möglichkeiten, auch in Madrid zu gewinnen", gibt sich Philipp Lahm kämpferisch. Der FCB-Kapitän beendet nach der Saison seine aktive Karriere - natürlich soll für ihn dies nicht sein letztes Europapokalspiel sein. "Man erlebt die letzten Wochen intensiver, man weiß, es ist das letzte Mal, dass ich im Bernabeu-Stadion auflaufen werde."

Bisher konnte in der Champions League nur zwei Mal ein Team nach einer Heimniederlage noch die nächste Runde erreichen. Das weiß der FC Bayern nur zu gut. 2011 schied der Deutsche Rekordmeister nach einem 1:0-Erfolg bei Inter Mailand zu Hause mit 2:3 aus. Zuvor hatte Ajax Amsterdam eine Heimpleite noch gedreht: Einem 0:1 folgte 1996 ein 3:0 gegen Panathinaikos Athen. "Wir brauchen ein Zuckerspiel. Und wir brauchen Glück", erklärte Bayerns-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in das Mikrofon von Sky.

Isco mit einem Doppelpack

Während also Bayern München in der ungewohnten Position als Außenseiter in die Partie geht, strotzt Gegner Real Madrid vor Selbstbewusstsein. Auch wenn mit Pepe ein ganz wichtiger Spieler fehlt und nun auch noch Gareth Bale ausfällt, demonstrierte der Tabellenerste der Primera Division beim 3:2-Sieg bei Sporting Gijon selbst mit einer B-Elf seine Stärke. So wurden Cristiano Ronaldo und Weltmeister Toni Kroos unter anderem geschont. Flügelflitzer Isco zeigte eine herausragende Leistung, die er mit zwei Toren krönte - und wäre damit ein sehr guter Ersatz für Bale.

Zudem scheint nun bei den Königlichen die Frage geklärt zu sein, ob Trainer Zinedine Zidane auch in der nächsten Saison noch Trainer sein wird. Immerhin hat Real nach dem Pokal-Aus noch gute Chancen auf zwei Titel - in der Liga und der Königsklasse. Laut der spanischen Sportzeitung Marca habe Präsident Florentino Pérez nun die Entscheidung getroffen, die unabhängig vom Ausgang der Saison gelten soll. Zidane soll bleiben. Aber vielleicht ändert er ja seine Meinung doch noch, wenn die Bayern heute ganz überraschend die Königlichen aus dem Wettbwerb kicken sollten.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online