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Barroso auf "Routinebesuch" in Athen

26. Juli 2012

Inmitten der Diskussion über einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone wird EU-Kommissionspräsident Barroso an diesem Donnerstag in Athen erwartet. Kann er die Wogen in dem hochverschuldeten Staat glätten?

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Jose Manuel Barroso (Foto: AP)
Bild: AP

José Manuel Barroso ließ sich mehr als drei Jahre Zeit, Griechenland wieder einen Besuch abzustatten - zuletzt war er nach Angaben der EU-Kommission im Juni 2009 dort. An diesem Donnerstag will der Kommissionspräsident nun den griechischen Regierungschef Antonis Samaras treffen. Es handle sich um einen Routinebesuch, hieß es aus Brüssel. Ziel Barrosos sei es, von Angesicht zu Angesicht in Athen mit dem Premierminister die ökonomische Situation in Europa und Griechenland zu besprechen.

Samaras hatte sich in den vergangenen Tagen heftig gegen Äußerungen einiger europäischer Politiker gewehrt, wonach ein Euro-Austritt seines Landes verkraftet werden könne. Diese Kritik zielte vor allem auf Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, der gesagt hatte, ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone sei kein Schreckensszenario mehr.

Philipp Rösler (Foto: dpa)
Philipp RöslerBild: Picture-Alliance/dpa

Wird der Geldhahn bald abgedreht?

In Athen halten sich derzeit auch Experten der "Troika" des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Union auf, die an diesem Donnerstag mit dem griechischen Finanzminister Giannis Stournaras zusammenkommen wollen. Die "Troika" hatte am Dienstag eine neue Prüfung der Sparanstrengungen Griechenlands begonnen. Nach dem Reformstau der vergangenen Monate ist noch unklar, ob das Land die Bedingungen für weitere Hilfszahlungen erfüllt. Der Bericht der Experten soll spätestens im September vorliegen.

Der Chef der deutschen "Wirtschaftsweisen", Wolfgang Franz, warnte derweil vor weiteren Spekulationen über Griechenlands Verbleib in der Euro-Zone. "Ich rate den Politikern dringend davon ab, jetzt jede Woche eine andere Sau durchs Dorf zu jagen", sagte er der Zeitung "Mannheimer Morgen" in Anspielung auf Röslers Äußerungen. Zugleich warnte Franz, im Extremfall könnte nach einem Austritts Griechenland "die gesamte Währungsunion auseinanderbrechen". Rösler selbst verteidigte seine Position: "Über die Zukunft Griechenlands entscheidet Griechenland selbst. Unser Prinzip bleibt: keine Leistung ohne Gegenleistung."

Wolfgang Franz (Foto: dpa)
Wolfgang FranzBild: picture-alliance/dpa

wa/gmf (afp, dpa, dapd)