"Barbarische Akte primitivster Staatsbürokratien" | Service | DW | 10.12.2005
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"Barbarische Akte primitivster Staatsbürokratien"

Die CIA-Flüge und die Todesstrafe: zwei der Themen, die unsere Leser in diesen Tagen bewegen. Viele Reaktionen gibt es auch zur harschen Kritik des Friedensnobelpreisträgers Harold Pinter an Bush und Blair.

Menschenrechte, Pinter und der Nobelpreis

Pinter, der Angelsachse: Nun haben wir es Schwarz auf Weiß ....... nicht Jammern und Heulen hilft, sondern sich der wirklichen Werte bewusst sein, sich für sie stark machen, sie als Lebensgrundlage identifizieren, sich ihrer bemächtigen. Besonders wir haben verlernt, für die Werte zu kämpfen, wir haben das "Schlachtfeld Leben" den Pinters überlassen und wundern uns jetzt. Wie lange brauchen wir um zu begreifen, dass wir schon verkauft sind? (Jörg Thiede)

Ich bin sehr beeindruckt über die Aussagen Harold Pinters; er hat mit Sicherheit der Mehrheit der europäischen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Ein Nobelpreisträger wird gehört - es wäre gut, wenn er auch in USA gehört werden würde! (Imi Marla)

Ja: Präsident Bush und sein Vizepräsident gehören vor den internationalen Gerichtshof für Kriegsverbrecher. Die Rede von Harold Pinter war brillant, wunderbar klar formuliert und er sprach das aus, was andere scheinheilig verklausulieren und/oder "unter den Teppich" kehren. […] Ich bin mit dem Inhalt der Rede von Harold Pinter einverstanden. Wenn gesagt wird, Hitler habe die Deutschen systematisch in den Zweiten Weltkrieg "hineingelogen", so trifft das auch auf das Verhalten des amerikanischen Präsidenten und seines Vizepräsidenten zu. Die Behauptung, man sei vom CIA getäuscht worden. ist eine fadenscheinige, lächerliche Schutzbehauptung, die als Lüge abzutun ist. (Ottmar Bergmann)

Pinter ist voll zuzustimmen. Würden die für uns geltenden Gesetze auf Bush und Blair angewendet, so würden sie als Massenmörder vor Gericht stehen. Sie gehören vor den internationalen Gerichtshof. Sie sind eine Schande für die zivilisierte Menschheit. […] Es bedarf erst des Mutes eines schwerkranken Menschen, dieses Verbrechen beim Namen zu nennen. Dank an Harold Pinter! (Karl-Heinz Volck)


CIA-Flüge

Die Angaben der US-Außenministerin zu den CIA-Flügen sind denkbar vage. Ihre Begründung, dass die Arbeit der Geheimdienste geschützt werden müsse, greift zu kurz. Nicht nur geht es um massive Menschenrechtsverletzungen, sondern auch um solche des Völkerrechts. Die US-Regierung müsste selbst das größte Interesse daran haben, durch Offenlegung der Fakten die Beziehungen zu den Verbündeten und ihr internationales Renomme nicht noch weiter zu belasten. (Dr. Weinmann)

Der CIA hat zuviel Macht in der Welt. Wenn man bedenkt, wie viele demokratisch gewählte Staatsmänner von den USA direkt oder indirekt ermordet wurden, wie viele Pannen und Fehleinschätzungen, gesteuerte Fehlmeldungen an die so genannten befreundeten Nationen es gegeben hat, darf eine solche Organisation nicht soviel Macht besitzen. Die UN sollten über eine von den Mitgliedstaaten kontrollierte Organisation verfügen, um die Arbeit des CIA und anderer Geheimdienste in wirklich demokratischer Absicht und nicht zum Nutzen eines einzelnen Staates zu übernehmen. (Dieter Kaiser)

Mann sollte bei dieser Diskussion eines nicht vergessen: Es geht bei diesen Häftlingen nicht um normale Straftäter, sondern um Mörder und Attentäter, denen jedes Mittel recht ist und die ohne Rücksicht auf Menschenleben schießen und sprengen. Zivilisation und humane Behandlung sind ja ganz gut, aber Prävention und Schutz vor Verbrechern sollten meiner Ansicht dabei auf gar keinen Fall zu kurz kommen. (W. Dannemann)


Saddam-Prozess

Rein ethisch gesehen, ist Saddam Hussein natürlich schuldig. Aber die Sonderrechte, die sich Regierende und Staaten meist ohne Kenntnis ihrer Bürger einräumen, sind die andere Seite. Dann könnte es nur einen neuen "Nürnberger Prozess" geben. Der gegen Saddam Hussein kann das aber nicht sein, weil viele Fakten im Dunkeln liegen. Und das Gericht nicht international ist. Helfershelfer von Herrn Hussein sind auch westliche Politiker. (Wolfgang Hartmann)


Todesstrafe

[Die Todesstrafe] finde ich bei Mord voll gerechtfertigt, schließlich hatte das Opfer auch keine Wahl. Für Drogenbesitz allerdings ist die Todesstrafe zu hart, das sollte mit Gefängnis bestraft werden. Mich regt nur dieser komische Verein Amnesty International auf, die haben für die Opfer kein Verständnis, nur für die Täter. (Maria Aicher)

Nein, diese barbarischen Akte primitivster Staatsbürokratien hat keine abschreckende Wirkung. Sie ist ein menschenverachtendes, würdeloses Zeremoniell, unvergleichlich grausamer als alle kriegerischen Handlungen. Ein böses Relikt aus dem düsteren Mittelalter jüdisch-christlicher Hirndefekte ! (Runo Blunier)

Früher war auch ich ein absoluter Gegner der Todesstrafe. Im Laufe der letzten Jahre hingegen hat sich meine Meinung zum Thema um gute 180 Grad gewandelt. Die äußerst großzügige Strafzumessung für einen Mord oder gar Raubmord ist geradezu eine Einladung zu dieser Straftat. […] Deswegen bin ich heute der unbedingten Meinung, dass die Todesstrafe bei geplantem Mord oder Raubmord durchaus gerechtfertigt ist, wenn keine, aber auch nicht die geringsten Zweifel an einer Täterschaft bestehen. (Otto Hans Steinebrunner)

  • Datum 10.12.2005
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