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Blauhelme für Zentralafrika

3. März 2014

In Zentralafrika dreht sich die Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen. Die Vereinten Nationen wollen deshalb 10.000 Blauhelme in das Land schicken sowie rund 1800 Polizisten.

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Zentralafrikanische Republik Unruhen 26.02.2014
Bild: Reuters

In einem Bericht an den Weltsicherheitsrat betont UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, dass ein nur militärisches Vorgehen den Konflikt nicht lösen werde. Ziel sei ein koordiniertes Vorgehen der Staatengemeinschaft: Zunächst müssten die UN-Soldaten die Kämpfe beenden und die Sicherheit wiederherstellen. Anschließend würden Polizisten nach und nach die Kontrolle in der Hauptstadt Bangui übernehmen, später auch in den anderen Städten.

Schritt für Schritt zurück zur Normalität

Schließlich würden Verwaltungsfachleute, Juristen und Ingenieure hinzukommen, um die Regierung in der Übergangsphase zu begleiten. Dabei werde es darum gehen, die Abhaltung von Wahlen zu begleiten, Hilfslieferungen abzusichern und die Rückkehr der Flüchtlinge zu ermöglichen.

Ban stellte dabei auch klar, dass es rund sechs Monate dauern werde, bis eine solche UN-Friedensmission mit ihrer Arbeit vor Ort beginnen könne. Damit ist mit einem Start frühestens im September zu rechnen.

Die Europäische Union hat bereits 1000 Soldaten für Zentralafrika in Aussicht gestellt. Frankreich entsendet 2000 Kräfte und die Afrikanische Union 6000 Soldaten. Die Bundesregierung prüft die Entsendung eines Lazarettflugzeugs.

Hunderttausende sind auf der Flucht

Vor knapp einem Jahr hatte eine muslimische Rebellengruppe die Macht in dem überwiegend von Christen bewohnten Land an sich gerissen, Präsident François Bozizé wurde gestürzt. Seitdem sind etwa eine Million Menschen auf der Flucht. Mindestens 2000 wurden getötet.

Auf internationalen Druck hin verzichtete Rebellenführer Michel Djotodia im Januar auf die Macht. Seitdem machen christliche Milizen Jagd auf Muslime, was regelmäßig zu Racheakten führt. Den bisher eingesetzten Truppen ist es nicht gelungen, in dem multikonfessionellen Land im Herzen Afrikas die Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen zu stoppen.

haz/gri (rtr, afp)