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Auf Talfahrt

22. Oktober 2008

Nach schlechten Vorgaben aus den USA und Asien notiert auch der DAX in Frankfurt deutlich im Minus. An den anderen europäischen Finanzmärkten sieht es nicht besser aus. Der Ölpreis fiel zeitweise unter 70 Dollar.

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Börsianer Dirk Müller schlägt sich wegen fallender Kurse mit der Hand gegen die Stirn (Foto: dpa)
Augen zu und durch?Bild: picture-alliance/ dpa

Der DAX, der bereits am Vortag ins Minus gerutscht war, beendete den Handelstag am Mittwoch (22.10.2008) 4,46 Prozent tiefer bei 4571,07 Zählern. Der MDAX gab 4,34 Prozent auf 5353,69 Punkte ab. Der TecDAX verlor 5,44 Prozent auf 530,97 Punkte.

Bankentitel entwickelten sich uneinheitlich nach den Meldungen über einen überraschend hohen Kapialbedarf der BayernLB. Die schwer angeschlagene bayerische Landesbank benötigt 6,4 Milliarden Euro neues Kapital. Davon sollen 5,4 Milliarden Euro aus dem Rettungspaket der Bundesregierung kommen, eine weitere Milliarde aus einer Kapitalerhöhung.

Andere europäische Börsen gingen ebenfalls nach unten. Auf dem Londoner Börsenparkett sackte der Leitindex FTSE-100 ebenso ab wie der CAC-40 in Paris.

Nikkei erneut um fast sieben Prozent eingebrochen

Schatten eines Mannes vor Kursanzeigetafel in Tokio (Foto: dpa)
Schatten über Japans BörseBild: picture-alliance/ dpa

Zuvor hatten in Asien Konjunkturängste zum Absturz der Aktienkurse geführt. In Tokio fiel der Nikkei-Index um 6,79 Prozent auf 8.674,69 Zähler. In Hongkong verlor der Hang Seng 5,2 Prozent. Der Shanghai Composite Index sank um 3,2 Prozent.

Auch die Wall Street in New York hatte am Dienstag erneut herbe Verluste hinnehmen müssen. Der Dow-Jones-Index schloss 2,5 Prozent schwächer bei 9.033,66 Punkten, der Technikindex Nasdaq verlor 4,14 Prozent auf 1.696,68 Zähler.

Wirtschaft begrüßt billigen Euro

Vorder- und Rückseite einer Euro-Münze (Foto: DW)
Günstiger EuroBild: EZB

Der Euro verlor zusehends - er rutschte am Mittwoch zeitweise unter 1,28 Dollar und war damit so günstig wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

Die deutsche Wirtschaft erwartet indes von der Talfahrt des Euro positive Impulse für ihr Exportgeschäft. "Das macht unsere Produkte konkurrenzfähiger", sagte der Konjunkturexperte des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Juri Schudrowitz. Im härter werdenden Kampf um weltweite Marktanteile sei das von Vorteil.

Ölpreis fällt unter 70-Dollar-Marke´

Die Ölpreise setzten ihren Abwärtstrend vor dem Hintergrund von Rezessionsängsten und einem steigenden Dollar gleichfalls fort. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember kostete noch knapp 70 Dollar. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent fiel unter 68 Dollar.

"Die Stimmung am Ölmarkt bleibt extrem schlecht", schreibt die Commerzbank in einem Kommentar. "Eine deutliche Aufwertung des US-Dollar und Sorgen vor einer weiteren Abschwächung der Nachfrage wiegen derzeit schwerer als die zu erwartende Produktionskürzung durch die OPEC." Der Ölpreis ist seit seinem Rekord von 147,27 Dollar im Juli um mehr als 50 Prozent gesunken. (gri)

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