Ausländische Ärzte: langer Weg in den Beruf
Viele syrische Ärzte sind vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land geflohen und wollen nun in Deutschland wieder in ihrem Beruf arbeiten. Aber hier kämpfen sie oft mit Problemen, weil ihre Ausbildung nicht anerkannt wird.
Shekho ist syrischer Arzt für Innere Medizin Innere Medizin das medizinische Fachgebiet, das sich mit Krankheiten im Inneren des Körpers (z. B. der Organe) beschäftigt . Er kommt aus Aleppo. Von dort ist er vor drei Jahren nach Deutschland geflohen vor etwas fliehen einen Ort aus bestimmten Gründen verlassen müssen, z. B. wegen Krieg . In Neumünster hat er eine Stelle in einer Spezialklinik Spezialklinik, -en (f.) ein Krankenhaus, das nur in bestimmten medizinischen Bereich arbeitet für Flüchtlinge Flüchtling, -e (m.) jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss gefunden. Aber jetzt kann er dort nicht mehr arbeiten.
Das Problem: Shekhos Ausbildung wird hier nicht anerkannt etwas an|erkennen hier: etwas als offiziell gültig ansehen , denn das deutsche und das syrische Ausbildungssystem sind zu unterschiedlich. Um in Deutschland als Arzt zu arbeiten, müssen die Ärzte zuerst noch beweisen etwas beweisen hier: zeigen, dass man etwas kann , wie gut sie ausgebildet sind. Dafür müssen sie an einem achtmonatigen Kurs teilnehmen und am Ende eine Prüfung ablegen eine Prüfung ab|legen eine Prüfung machen . Auf einen Prüfungstermin müssen sie oft viele Monate warten. Und bis dahin dürfen sie nicht mehr arbeiten.
Doch das deutsche Gesundheitssystem braucht medizinisches Fachpersonal Fachpersonal (n., nur Singular) Angestellte, die in einem bestimmten Gebiet arbeiten aus dem Ausland. Die Bevölkerung wird immer älter, viele Ärzte gehen in Rente, und es gibt zu wenige junge Ärzte. Klinikdirektor Ivo Markus Heer hatte neben Shekho drei weitere syrische Ärzte eingestellt jemanden ein|stellen jemandem eine Arbeit geben, jemanden in seiner Firma arbeiten lassen , denn in der Nähe des Krankenhauses wohnen fast 1000 Flüchtlinge. Shekho kann mit den Patienten Kurdisch, Arabisch, Englisch oder sogar Deutsch sprechen. Viele syrische Patienten suchen syrische Ärzte, um sich behandeln jemanden behandeln hier: sich um jemanden medizinisch kümmern zu lassen. Und auch Heer findet seine syrischen Kollegen medizinisch qualifiziert qualifiziert hier: gut ausgebildet und kompetent kompetent so, dass man etwas besonders gut kann; so, dass man seine Arbeit gut macht .
Weil aber zwei der vier syrischen Ärzte Probleme mit der Zulassung Zulassung, -en (f.) hier: die offizielle Erlaubnis, etwas tun zu können haben und nicht mehr arbeiten dürfen, musste Klinikdirektor Heer die Spezialklinik schließen. Er ist enttäuscht. Seiner Meinung nach fehlt der politische Wille politischer Wille (m. nur Singular) die Tatsache, dass Politiker, etwas machen wollen , das Problem zu lösen. Der Zulassungsprozess Zulassungsprozess, -e (m.) der Vorgang, dass man für etwas eine offizielle Erlaubnis bekommt für ausländische Ärzte ist zu bürokratisch bürokratisch so, dass etwas sehr schwierig wird, weil man viel mit Behörden zu tun hat , sagt Heer. Shekho hat jetzt erst einmal keine Arbeit mehr. Das beunruhigt jemanden beunruhigen dafür sorgen, dass jemand ein schlechtes Gefühl bekommt; jemanden nervös machen ihn. „Es ist wirklich schwierig. Vorher war ich hier auch arbeitslos, und das war normal. Aber jetzt ist es hart hart hier: schwer; sehr anstrengend . Ich schlafe nicht mehr“, erzählt er.
Ausländische Ärzte: langer Weg in den Beruf
Bürgerkrieg, -e (m.) — ein Krieg zwischen verschiedenen Gruppen in einem Land
Innere Medizin — das medizinische Fachgebiet, das sich mit Krankheiten im Inneren des Körpers (z. B. der Organe) beschäftigt
vor etwas fliehen — einen Ort aus bestimmten Gründen verlassen müssen, z. B. wegen Krieg
Spezialklinik, -en (f.) — ein Krankenhaus, das nur in bestimmten medizinischen Bereich arbeitet
Flüchtling, -e (m.) — jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss
etwas an|erkennen — hier: etwas als offiziell gültig ansehen
etwas beweisen — hier: zeigen, dass man etwas kann
eine Prüfung ab|legen — eine Prüfung machen
Fachpersonal (n., nur Singular) — Angestellte, die in einem bestimmten Gebiet arbeiten
jemanden ein|stellen — jemandem eine Arbeit geben, jemanden in seiner Firma arbeiten lassen
jemanden behandeln — hier: sich um jemanden medizinisch kümmern
qualifiziert — hier: gut ausgebildet
kompetent — so, dass man etwas besonders gut kann; so, dass man seine Arbeit gut macht
Zulassung, -en (f.) — hier: die offizielle Erlaubnis, etwas tun zu können
politischer Wille (m. nur Singular) — die Tatsache, dass Politiker, etwas machen wollen
Zulassungsprozess, -e (m.) — der Vorgang, dass man für etwas eine offizielle Erlaubnis bekommt
bürokratisch — so, dass etwas sehr schwierig wird, weil man viel mit Behörden zu tun hat
jemanden beunruhigen — dafür sorgen, dass jemand ein schlechtes Gefühl bekommt; jemanden nervös machen
hart — hier: schwer; sehr anstrengend