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Boston kein möglicher Olympia-Kandidat

28. Juli 2015

Hamburg hat im Rennen um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 einen Konkurrenten weniger. Boston machte einen Rückzieher, noch bevor es offiziell seine Kandidatur einreichte.

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USA Stadtansicht von Boston ( Foto: picture-alliance/Bildagentur-online/Tetra-Images)
Bild: picture-alliance/Bildagentur-online/Tetra-Images

Das nationale Olympische Komitee der USA (USOC) bestätigte das Aus für Boston offiziell. "Wir waren nicht in der Lage, die Mehrheit der der Bevölkerung für die Bewerbung zu begeistern", sagte Scott Blackmun, Geschäftsführer des USOC.

Zuvor hatte der Bürgermeister der Hauptstadt des US-Bundesstaates Massachusetts, Martin J. Walsh, auf einer Pressekonferenz erklärt, er werde eine geforderte Garantieerklärung zur Übernahme der Kosten nicht unterschreiben: "Wenn diese Unterschrift am heutigen Tag gefordert wird, um weiterzumachen, dann wird Boston die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele nicht weiterverfolgen", sagte Walsh.Er werde nichts unterschreiben, wodurch das Geld der Steuerzahler für die Kosten Olympischer Spiele benutzt werden könnte. Das Stadtoberhaupt spielte damit auf den entsprechenden Vertrag an, den die Gastgeberstadt von Olympischen Spielen abschließen muss.

USA Boston Bürgermeister Martin J. Walsh (Foto: Getty Images)
Will ausschließlich privat finanzierte Olympische Spiele: Bostonsd Bürgermeister Martin WalshBild: Getty Images/P. Marotta

Eigentlich der Favorit

"Wir sind zuversichtlich, dass die USA die richtige Wahl treffen und bis zum 15. September einen starken Kandidaten vorstellen können", hieß es in einer Stellungnahme des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das ab Donnerstag seinen 128. Kongress in Kuala Lumpur veranstaltet. Als möglicher Ersatz gilt nun Los Angeles. Die kalifornische Stadt war vor einen halben Jahr in der Vorauswahl ebenso gescheitert wie San Francisco und Washington. Für Hamburg wäre Los Angeles, Gastgeber der Sommerspiele 1932 und 1984, ein äußerst ernstzunehmender Konkurrent.

Dabei galt Boston seit der Ankündigung seiner Kandidatur als Favorit. Zum einen, weil der US-Mediengigant NBC dem IOC für die Medienrechte an Olympia 7,65 Milliarden Dollar für den Zeitraum von 2021 bis 2032 bezahlt hat und die USA zum anderen bereits seit 1996 in Atlanta keine Sommerspiele mehr ausgerichtet haben. Dies gilt natürlich auch für einen US-Ersatzkandidaten.

USOC zum Handeln gezwungen

Die gesamte Bewerbung begleiteten massive interne Probleme und wachsender Widerstand der Bevölkerung. Nach letzten Umfragen ist mehr als die Hälfte der Einwohner Bostons gegen eine Bewerbung. Das USOC wollte am Montag beim Gouverneur des US-Bundesstaates Massachusetts, Charlie Baker, eigentlich auf Unterstützung für Boston drängen. Baker kündigte zuletzt jedoch an, zunächst einen Prüfbericht abwarten zu wollen.

Das USOC sah sich nun offenbar zum Handeln gezwungen, da die Zeit bis zur Abgabe der Kandidatur drängt. Bis zum 15. September müssen diese beim IOC eingereicht werden. Über die Vergabe der Sommerspiele in neun Jahren wird im Sommer 2017 beim 130. IOC-Kongress in der peruanischen Hauptstadt Lima entschieden. Für Deutschland soll die Hansestadt Hamburg vorbehaltlich der Zustimmung der Bevölkerung ins Rennen gehen. Außerdem haben bislang Paris, Rom und Budapest offiziell ihr Interesse bekannt gegeben.

gmf/stu (afp, dpa, sid, rtr)