1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

August

Bettina Marx24. Dezember 2001

Die eskalierende Lage im Nahen Osten führte im August dazu, dass Außenminister Fischer erneut dorthin zu Vermittlungsgesprächen reiste. In Mazedonien kam es zu einem wichtigen "Ernte-Einsatz" der Bundeswehr.

https://p.dw.com/p/1YIx
Bundeswehr-Einheiten auf dem Weg nach MazedonienBild: AP

Fischer bemühte er sich jedoch von Anfang an, die Erwartungen an die deutsche Rolle zu dämpfen: "Das ist eine sehr gefährliche Situation, aber gleichzeitig eine Situation, wo man versuchen muss, den Weg zum Frieden wieder zu eröffnen und dazu versuchen wir beizutragen, aber im Rahmen der internationalen Gemeinschaft, alles andere wäre eine Überforderung."

Deutsche Bescheidenheit im Nahen Osten?

In Gaza überraschte Arafat Fischer mit der Idee, ein Treffen zwischen ihm und Israels Außenminister Peres könnte in Berlin stattfinden. Fischer antwortete diplomatisch: "Also ich denke wir sind gute Gastgeber. Deutschland ist ein guter Gastgeber. Wenn das gewünscht wird von beiden Seiten, werden wir da alles andere als nein sagen. Im Gegenteil, unsere Türen werden dort 24 Stunden an 7 Tagen rund um die Uhr offen sein, aber ich denke, es gibt auch sehr gute andere Möglichkeiten in der Region. Wir sollten uns hier nicht in den Vordergrund drängen. Wichtig ist es, weniger wo es stattfindet als vielmehr dass dieses Treffen wirklich sehr gut vorbereitet wird, denn es darf nicht scheitern."

Übernahme von Verantwortung in Europa

Unterdessen spitzte sich die Lage in Mazedonien weiter zu. Ende des Monats beschloss das Bundeskabinett die Beteiligung deutscher Soldaten an der Operation "Essential Harvest", die der Entwaffnung der Rebellen dienen sollte. Bundeskanzler Schröder begründete das so: "Wir können nicht akzeptieren, dass die territoriale Integrität Mazedoniens in Frage gestellt wird, dass Terroristen also dort ihr Unwesen treiben. Da hat die EU ganz klar gemacht, dass sie an der Seite der mazedonischen Regierung steht. Auf der anderen Seite gab es den Hinweis, dass man sich verstärkt um die Integration des albanischen Bevölkerungsteils kümmern muss, was sicher ganz wichtig ist, nicht zuletzt deshalb, um Terroristen nicht die Möglichkeit zu geben, sich der Bevölkerung zu nähern." Einen Monat später stimmte der Bundestag auch der Nachfolgeoperation "Amber Fox" zu.