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Lifestyle

Auf den Spuren Picassos (03): Arles

4. September 2012

Vor einhundert Jahren entdeckte der Maler Pablo Picasso seine Liebe zu Frankreich. Er kam erstmals vor dem ersten Weltkrieg in die Provence und an die Côte d’Azur, ließ sich aber erst ab 1948 ganz dort nieder. Er lebte und arbeitete an verschiedenen Orten, von denen sechs in der Serie vorgestellt werden.

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Arles ist eigentlich die Stadt des niederländischen Malers Vincent van Gogh, den Picasso schon als junger Künstler sehr bewundert hat. Van Gogh hat innerhalb eines Jahres (von 1888 bis 1889) in Arles seine wichtigsten Bilder gemalt, insgesamt 187 Gemälde, doch ist der Stadt kein einziges von ihm geblieben. Picasso schätzte Arles einerseits wegen Van Gogh, den er zu seinen großen Vorbildern zählte, die Stadt erinnerte Picasso jedoch auch an seine spanische Heimat. Von Kindesbeinen an ein begeisterter Anhänger des Stierkampfes, ging Picasso, so oft er konnte, zu den "corridas" in Arles und anderen Orten in Südfrankreich. Da er seit dem Ende des spanischen Bürgerkrieges (1939) und der dortigen Franco-Diktatur sein Heimatland aus politischen Gründen nicht mehr betrat, kam Spanien durch den Stierkampf eben zu Picasso. So drückte es der berühmte französische Photograph Lucien Clergue aus, der 20 Jahre lang mit Picasso befreundet war und etwa 3000 Photos von ihm gemacht hat. Sie zeigen ihn u.a. auf den ersten Rängen der Stierkampfarena von Arles, die in der Römerzeit ein Amphitheater für Gladiatorenkämpfe war. Lucien Clergue lebt, 79 jährig, noch immer in Arles und arbeitet weiterhin als Fotograf. 1971 schenkte Picasso der Stadt 57 Zeichnungen, die heute im Museum Réattu zu sehen sind. Außerdem überließ seine Witwe Jacqueline dem Museum zwei Gemälde von 1923 und 1937. Die Zeichnungen gelten als eine Art Tagebuch, das zum Kern der Arbeit von Picasso führt. Arles wurde 46 vor Christus von den Römern gegründet und gehört zum bedeutendsten Erbe der Römerzeit in Frankreich. Die Stadt soll, nach Rom, die meisten römischen Sehenswürdigkeiten besitzen.