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Attentat auf Trump: Secret Service räumt schwere Fehler ein

21. September 2024

Der Chef der US-Behörde macht vor allem nachlässige Agenten für die Schüsse auf den Präsidentschaftskandidaten in Pennsylvania verantwortlich. Zugleich verweist Rowe auf die Belastungen des Secret Service im Wahljahr.

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Der Interimschef der US-Behörde Secret Service, Ronald Rowe, räumte die Fehler bei einer Pressekonferenz in Washington ein
Der Interimschef der US-Behörde Secret Service, Ronald Rowe, gestand die Fehler bei einer Pressekonferenz in Washington ein Bild: Ben Curtis/AFP/Getty Images

Nach dem Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat der Secret Service konkrete Fehler eingeräumt. Eine interne Untersuchung habe "Mängel in der Vorausplanung und der Umsetzung" beim Schutz des Ex-Präsidenten während des Wahlkampfauftritts im Juli in Pennsylvania gezeigt, wie der Interimschef der US-Strafverfolgungsbehörde, Ronald Rowe, in Washington erklärte. "Während einige Mitglieder des Vorausplanungsteams sehr sorgfältig arbeiteten, gab es bei anderen eine Selbstgefälligkeit, die zu einem Verstoß gegen die Sicherheitsprotokolle führte." 

Secret-Service-Mitarbeiter durchkämmen nach den Schüssen das Veranstaltungsgelände in der Stadt Butler in Pennsylvania
Secret-Service-Mitarbeiter durchkämmten nach den Schüssen das Veranstaltungsgelände in der Stadt Butler in PennsylvaniaBild: Brendan McDermid/REUTERS

Einige wichtige Informationen seien nicht über den üblichen Kommunikationskanal weitergegeben worden und habe damit nicht alle erreicht, so Rowe weiter. Einzelne Secret Service-Agenten, die das Gelände im Voraus kontrolliert hätten, seien nachlässig gewesen, was zu einem Verstoß gegen Sicherheitsvorgaben geführt habe. "Diese Mitarbeiter werden zur Rechenschaft gezogen." Er betonte, seit dem Attentat seien verschiedene technische und organisatorische Veränderungen angeschoben worden. 

"Wir haben nur begrenzte Ressourcen"

Seit der Attacke bekomme Trump außerdem den gleichen Schutz wie der amtierende Präsident. Rowe verwies zugleich auf die besondere Belastung des Secret Service durch das Wahljahr und viele andere hochrangige Veranstaltungen. "Wir haben nur begrenzte Ressourcen, und wir reizen diese Ressourcen im Moment bis zum Maximum aus."

Der blutende Donald Trump mit hochgereckter Faust unmittelbar nach dem Attentat auf in in Butler
Trotz oder gerade wegen des Attentats gab sich Donald Trump in Butler demonstrativ kämpferischBild: Brendan McDermid/REUTERS

Ein Schütze hatte Mitte Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei in der Kleinstadt Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Ein Besucher der Kundgebung starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt, die Bilder des blutenden Präsidentschaftskandidaten mit hochgereckter Faust und entschlossener Miene gingen um die Welt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Viel Kritik an Secret Service

Der Secret Service ist für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig - unter anderem für den amtierenden Präsidenten, aber auch für frühere Amtsinhaber. Nach dem Attentat auf Trump hatte es viel Kritik an der Vorgehensweise der Behörde gegeben, weil der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein nahegelegenes Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte.

Die damalige Behördenchefin Kimberly Cheatle Tage nach dem Attentat mit ernsten Gesicht bei einer Anhörung im US-Kongress
Die damalige Behördenchefin Kimberly Cheatle musste sich Tage nach dem Attentat bei einer Anhörung im US-Kongress verantworten und trat später zurück Bild: Kevin Mohatt/REUTERS

Zudem gab es Hinweise, dass der junge Mann Sicherheitsbeamten bereits vor Trumps Auftritt mit seinem Verhalten aufgefallen war, der Ex-Präsident aber trotzdem die Bühne betreten durfte. Die damalige Chefin der US-Behörde, Kimberly Cheatle, hatte nach der Attacke ein Versagen des Dienstes eingeräumt und war später zurückgetreten. 

Polizeibeamte inspizieren das Gelände des Golf-Clubs in West Palm Beach, wo ein mögliches weiteres Attentat auf den früheren US-Präsidenten verhindert werden konnte
Polizeibeamte inspizierten vor wenigen Tagen das Gelände des Golf-Clubs in West Palm Beach, wo ein mögliches weiteres Attentat auf den früheren US-Präsidenten verhindert werden konnteBild: CHANDAN KHANNA/AFP

Erst vor einigen Tagen hatte es einen weiteren Zwischenfall gegeben: Der Secret Service schoss an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann, der sich in den Büschen versteckt hatte, während der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Die Behörden gehen davon aus, dass auch er ein Attentat auf Trump begehen wollte.

sti/pg (afp, rtr)