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Athen feilt an neuem Sparprogramm

9. September 2012

Griechenland arbeitet an einem weiteren Sparprogramm, um den Euro-Tod des Landes abzuwenden. Kanzlerin Merkel möchte den Austritt der Griechen aus dem Euro unbedingt verhindern.

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Greece's Prime Minister Antonis Samaras attends the opening of an international trade fair in the northern port city of Thessaloniki, Saturday, Sept. 8, 2012. Greece, in the grip of a severe recession for the fifth straight year, is still struggling to avoid bankruptcy by imposing harsh austerity measures, including wage and pension cuts. Unemployment has soared to nearly a quarter of the workforce. (Foto:Nikolas Giakoumidis/AP/dapd)
Antonis SamarasBild: dapd

Ein neues griechisches Sparprogramm im Volumen von über 11,5 Milliarden Euro liegt in Athen beinahe fertig vor. Die Kontrolleure der internationalen Geldgeber
Griechenlands haben allerdings noch Zweifel an einigen Punkten des Sparpakets. Vor allem erwartete Einnahmen bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung würden von den Kontrolleuren als "nicht sicher eingestuft", sagte ein enger Mitarbeiter von Finanzminister Ioannis Stournaras.

Der griechische Minister war mit Vertretern der Geldgeber-Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) zusammengekommen, um über das mehr als 11,5 Milliarden Euro schwere neue Sparprogramm zu beraten.

Es darf keinen Domino-Effekt geben

Regierungschef Antonis Samaras warnte nochmals vor einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone - dann würde das Land "finanziell sterben". Er kann in diesem Punkt auf Angela Merkel zählen. Die Bundeskanzlerin ist nach Informationen des "Spiegels" zu der Überzeugung gelangt, dass Griechenland im Herbst auf keinen Fall den Euro aufgeben dürfe. Die Kanzlerin und ihre Berater befürchteten, ein Ausscheiden Athens könne einen ähnlichen Domino-Effekt auslösen wie die Pleite der Lehman-Bank 2008. Allein Deutschland müsse dann rund 62 Milliarden Euro abschreiben.

Auch die politischen Kosten eines griechischen Euro-Austritts schätze Merkel als zu hoch ein: Deutschland müsse womöglich Länder wie Italien und Spanien durch eine gemeinsame Schuldenunion stabilisieren, befürchteten Merkels Berater laut "Spiegel".

Proteste gegen den Sparkurs in Thessaloniki

In Griechenland mobilisierten die Opposition und die Gewerkschaften am Samstagabend in der Hafenstadt Thessaloniki Tausende Menschen gegen das Sparpaket. Die Demonstranten warfen dem konservativen Regierungschef Samaras und seiner Koalition vor, "den Befehlen der Geldgeber-Troika zu gehorchen und das Land und seine Menschen in die Katastrophe zu führen".

haz/sti (dpa, rtr)