1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Assanges Internet-Zugang gekappt

18. Oktober 2016

Wikileaks-Gründer Julian Assange ist vom Internet abgeschnitten worden. Der Netzzugang des Australiers sei gekappt und zwar von Ecuador, das ihm in London Botschafts-Asyl gewähre, teilte die Enthüllungsplattform mit.

https://p.dw.com/p/2RMAW
Großbritannien Wikileaks Assange (picture alliance/AP Photo/F. Augstein)
Bild: picture-alliance/AP Photo/F. Augstein

Der Internetzugang Assanges in der Botschaft von Ecuador in London sei tot, schrieb WikiLeaks auf Twitter. "Wir können bestätigen, dass Ecuador die Internetverbindung von Herrn Assange am Samstag um 17 Uhr GMT gekappt hat".

Dies sei geschehen, kurz nachdem die Plattform Manuskripte der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton für ihre hochbezahlten Reden bei der Investmentbank Goldman Sachs aus dem Jahr 2013 veröffentlicht habe. Clintons enge Verbindungen zur New Yorker Finanzwelt gelten im US-Wahlkampf als ein Manko der Kandidatin.

Die Londoner Polizei und die Regierung des südamerikanischen Landes wollten sich nicht zu den Vorwürfen äußern, dass Assange vom Internet abgeschnitten sei. Aus Regierungskreisen hieß es lediglich, Ecuador werde Julian Assange weiter schützen und das 2012 gewährte politische Asyl aufrechterhalten.

Assange befindet sich seit mehr als vier Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London, um eine Auslieferung an Schweden zu verhindern. Dort wird gegen ihn wegen Vergewaltigung ermittelt. Der 45-jährige befürchtet nach eigenen Angaben, von Schweden in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen würde.

Die Enthüllungsplattform veröffentlicht Geheimdokumente, die nach Meinung der Betreiber von öffentlichem Interesse sind. Zuletzt sorgte Wikileaks mit Veröffentlichungen im Rahmen des US-Wahlkampfes für Aufsehen. Zuletzt publizierte die Plattform E-Mails, die aus einem Hacker-Angriff auf das E-Mailkonto von John Podesta stammen sollen, dem Wahlkampfleiter der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin. Clintons Wahlkampfteam wirft Russland vor, hinter dem Hackerangriff zu stecken. Zugleich beschuldigte Clintons Team Wikileaks, mit der Veröffentlichung der Dokumente ihren republikanischen Rivalen Donald Trump zu begünstigen.

qu/wl (dpa, afp, rtre, APE)