1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Asiatische Währungen auf Talfahrt

26. August 2013

Der Währungsverfall in Asien setzt sich fort: In Indien stürzt die Rupie ab. Auch Indonesiens Währung fällt rasant. Die Regierungen wollen dem Druck entgegenwirken und kündigten Maßnahmen gegen die Abwertung an.

https://p.dw.com/p/19W8Y
Ein Geldschein und eine Münze. (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/thomasp24

Die Unsicherheit an den Börsen in Asien steigt. Die Währungen Indiens, Indonesiens und Sri Lankas haben auch zum Auftakt der neuen Woche weiter abgewertet. Die indonesische Rupie rutschte auf ein Vier-Jahres-Tief, so dass sich ein Dollar auf 10.875 Rupien verteuerte.

Die indonesische Regierung und Zentralbank hatten vergangene Woche (23.08.2013) ein Paket zur Stärkung der Währung geschnürt. Doch zweifelten Anleger, dass dies zur Stärkung der Währung ausreichen würde.

Die indische Rupie gab ebenfalls nach. Ein Dollar verteuerte sich auf 64,20 Rupien von 63,20 Rupien am Freitag. In der vorigen Woche war die Rupie zeitweise auf ein Rekordtief von 65,56 Rupien gefallen. Lokalen Medien zufolge will auch die indische Regierung bald neue Maßnahmen gegen die Abwertung der Währung beschließen.

Vor allem die Aussicht auf eine baldige Drosselung der Anleihekäufe durch die Fed hat zu einem Kapitalabfluss aus den Schwellenländern geführt. Auch die Währung von Sri Lanka geriet unter Druck. Die Rupie fiel auf den niedrigsten Stand seit Oktober vorigen Jahres.

Potenzielle Folgen für Deutschland

Der Präsident des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, sieht in der Abwertung der Währungen in mehreren Schwellenländern ein Problem für Deutschland und Europa. Deutschland sei "sehr, sehr stark abhängig" von dem, was weltweit auf den Märkten passiere, sagte er am Montag im Deutschlandradio Kultur. "Wenn die Währungen dieser aufstrebenden Volkswirtschaften abwerten, dann verschlechtert das beispielsweise die wettbewerblichen Preisvorteile für Deutschland." Das habe negative Auswirkungen auf deutsche Exporte und bremse die Wirtschaft hierzulande.

Eine kommende weltweite Rezession befürchtet Straubhaar dennoch nicht. Vielmehr sieht er in der Entwicklung eine Normalisierung des rasanten Wachstums der vergangenen Jahre. "Was wir erkennen, ist, dass eben auch in den sogenannten Schwellenländern die Bäume nicht in den Himmel wachsen", sagte er.

rbr/wen (dpa, rtr)