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Ashton verurteilt Ahmadinedschads Israel-Hetze

19. August 2012

Die Äußerungen des iranischen Präsidenten seien "empörend und abscheulich". Israels Existenzrecht dürfe nicht infrage gestellt werden, hieß es in einer Stellungnahme aus dem Büro der EU-Außenbeauftragten.

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Catherine Ashton (Foto: dpad)
Bild: AP

Der Iran solle viel mehr eine konstruktive Rolle in der Region spielen, verlangte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Sie erwarte von der Führung in Teheran, dass diese eher zur Deeskalation der Lage beitrage, als diese zu verschärfen. Die Stellungnahme der Europäischen Union ist eine Reaktion auf die jüngsten antijüdischen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Dieser hatte am Freitag die Existenz Israels als "Beleidigung für die ganze Menschheit" verunglimpft.

Vor der Europäischen Union hatte bereits UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Ahmadinedschads jüngste verbale Israel-Hetze scharf kritisiert. Ban verurteile die "kämpferischen und aufhetzenden Bemerkungen" von Ahmadinedschad und des Obersten geistlichen Führers des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hieß es in einer Mitteilung seines Sprechers.

Kräftemessen der Erzfeinde Iran und Israel

Hunderttausende Menschen waren am Freitag im Iran auf die Straßen gegangen, um gegen Israel zu protestieren. Ahmadinedschad bezeichnete Israel in einer Rede an der Universität von Teheran als "ein Krebsgeschwür" und sprach dem jüdischen Staat abermals das Existenzrecht ab. Zu den landesweiten Demonstrationen hatte die Regierung anlässlich des jährlich stattfindenden Al-Kuds-Tages aufgerufen. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem. In dem 1967 von Israel besetzten Ostteil der Stadt wollen die Palästinenser die Hauptstadt ihres unabhängigen Staates ausrufen. Der Iran begeht den Solidaritätstag mit den Palästinensern traditionell am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan.

Aufgeheizt wurde die Stimmung bei den Kundgebungen durch die Drohung Israels, mit einem militärischen Präventivschlag gegen die vermuteten iranischen Atomanlagen vorzugehen. Israel befürchtet, dass der Iran kurz davor steht, Atombomben zu bauen. Die iranische Führung wiederum hat mehrfach davon gesprochen, Israel zerstören zu wollen.

Die Vorwürfe des Westens, der Iran entwickele unter dem Deckmantel einer zivilen Forschung Atomwaffen, werden von Seiten Teherans immer wieder vehement bestritten. Der Iran beharrt darauf, dass sein Atomprogramm ausschließlich rein zivilen Zwecken diene.

qu/nis (dpa, dapd, afp, afpe)