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Schach-WM: Stichkampf um den Titel

Holger Hank
30. November 2016

Nach zwölf Partien steht es 6:6 zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und Herausforderer Sergej Karjakin. Die WM in New York wird jetzt im Schnellschach entschieden. Für den Weltmeister ist das kein Problem.

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Blitzschach-WM 2015 in Berlin. Foto: dpa-pa
Bild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

"Ich freue mich auf die Schnellschach-Partien!" - diese Botschaft war Weltmeister Carlsen offenbar so wichtig, dass er sie in der Pressekonferenz nach der zwölften Partie gleich zweimal platzierte. Der norwegische Titelverteidiger hat 2014 und 2015 die Weltmeisterschaft im Schnellschach gewonnen und rechnet sich beste Chancen für den Stichkampf am Mittwoch aus. Doch auch sein Gegner Sergej Karjakin ist ein Könner bei reduzierter Bedenkzeit: Der Russe war 2012 Weltmeister in dieser Disziplin. Sollte es für Carlsen mit der Titelverteidigung klappen, hat er gleich zwei Gründe zu feiern: Der Norweger wird nämlich an diesem Mittwoch auch noch 26 Jahre alt.

Nervenstärke gefragt

Carlsen und Karjakin bei ihrer zwölften WM-Parite. Foto: Reuters
Showdown zwischen Carlsen und KarjakinBild: Reuters/S. Stapleton

In New York werden vier Partien à 25 Minuten gespielt. Pro Zug bekommen die Spieler jeweils zehn Sekunden gut geschrieben. Beim Schnellschach kommt es vor allem darauf an, gute Züge ohne langes Grübeln zu finden. Die Spieler müssen sich dabei vor allem auf ihr Stellungsgefühl verlassen und nervenstark sein. Auch wenn Carlsen als Favorit ins Rennen geht, sein russischer Gegner wird wieder versuchen, ihn zu riskanten Manövern zu verleiten und dann zu kontern. Für die Zuschauer werden die vier Schnellpartien sicher einige Dramatik bieten. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Schach-WM in diesem Format entschieden wird. Schon 2012 musste der damalige indische Weltmeister Viswanathan Anand gegen Herausforderer Boris Gelfand aus Israel Schnellschach spielen. Der Inder siegte 2,5:1,5 und blieb Weltmeister.

Im Zweifel Schwarz

Sollte es auch nach den vier Schnellpartien noch keinen Sieger geben, geht es in New York weiter mit Blitzpartien. Dabei haben die Spieler gerade noch einmal fünf Minuten auf der Uhr und bekommen noch drei Sekunden pro Zug dazu. Carlsen wird sich auch dann noch optimistisch ans Brett setzen. Allerdings spielt beim Blitzschach das Glück mehr und mehr eine Rolle, denn selbst bei den besten Spielern der Welt ist dann die Fehlerquote vergleichsweise hoch. Und was passiert, wenn auch die regulären Blitzpartien keinen Sieger bringen sollten? Dann heißt es "Armageddon". Dieses Format garantiert einen Gewinner, denn im Falle eines Unentschiedens wird Schwarz zum Sieger erklärt.