Architektur aus dem 3D-Drucker
Mehr als ein Vierteljahrtausend ist es her, seit Johannes Gutenberg den Buchdruck revolutioniert hat. Heute drucken Maschinen ganze Häuser, Kirchenornamente und - wie das Start-Up MX3D aus Amsterdam - stählerne Brücken.
In freier Wildbahn
So könnte der metallene und softwaregesteuerte Bauarbeiter der Zukunft aussehen. Der Roboter druckt die Stahlstruktur, aus der einmal eine Fußgängerbrücke entstehen soll. Ihr Handwerk hat die Maschine zuvor bei Designer Joris Laarmann geübt, der Technik mit Design kombiniert.
Laser, Stahl und...
...industrielle Roboter kombiniert das Unternehmen MX3D. Der eigens entwickelte robotische Arm erhitzt das Metall bis zu 1500 Grad, um die Struktur Tröpchen für Tröpchen zu gestalten. So wächst ein erstes Element für die Brücke heran.
Filigrane Skizzen
Sie bilden die Grundlage für das futuristische Projekt. Ersichtlich wird hier, wie aus den einzelnen Strängen, die der robotische 3D-Drucker ausspuckt, ein stabiles Konstrukt wird. Sieht doch vertrauenswürdig aus! Ab September dürfen Besucher sich das ganze auch persönlich aus der Nähe anschauen.
Testlauf
In der Werkstatt wird geprobt: Die Roboter können Stahl, Aluminium, Bronze oder Kupfer drucken. Gesteuert werden die freundlichen Handwerkergesellen mit einer Software, durch die sie auch sehr komplexe Formen und Muster erschaffen können.
Helferlein in Nahaufnahme
Das integrierte Schweißgerät sorgt dafür, dass die industriellen Roboter-Arme den Stahl, aus dem die Brücke entstehen soll, gut verarbeiten können. Wo und wann genau es eingesetzt wird, verhandelt MX3D derzeit mit der Stadt Amsterdam; 2017 soll die Brücke laut dem Unternehmen fertig sein.
Noch sind sie klein...
Die Modelle für ein Grachten-Haus stammen - natürlich - aus einem 3D-Drucker. Dieselben digitalen Daten werden später für das große geplante Haus verwendet. Gebaut beziehungsweise gedruckt wird es vom Amsterdamer "3D Print Canal House", einer Ausstellung bzw. einem Forschungs- und Designprojekt.
Frisch gedruckt und pittoresk
Und so soll das fertige Grachtenhaus aus dem 3D-Drucker einmal aussehen. Die "Baustelle" ist für Besucher offen. Dort werden bis zu fünf Meter hohe Häuserelemente fabriziert und zusammengesetzt , die Rohstoffe sollen voll recycelbar sein.
Mächtige Maschine
Hier stellt sich der Drucker vor. Sein Name: “Kamer Maker”, zu deutsch: Zimmer-Macher. Ein passender Name: Die 3,5 Meter hohe und jeweils mehr als zwei Meter lange und tiefe Maschine soll ganze Räume auf einen Schlag drucken können.
Schnörkel und Türmchen
3D-Drucker helfen auch spanischen Architekten: Der Bau von Antoni Gaudís berühmter Kirche in Barcelona begann 1882; fertig ist das Gebäude noch immer nicht. Seit Beginn des Bauprojekts verwendeten Architekten 3D-Modelle, um Teile des Gebäudes besser visualisieren zu können. Seit 2001 werden sie mit 3D-Druckern gefertigt.
Von der Erde zum Mond
Steine und Mörtel zum Mond schießen, um eine Raumstation zu bauen? Das geht auch einfacher. Zum Beispiel mit einem 3D-Drucker und Mondstaub. Industriepartner wie die Architekten Foster & Partners haben sich mit der ESA zusammengetan. Dieses Konzept ist dabei herausgekommen.