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Anschläge in Indien

13. Mai 2008

Mehrere Bombenexplosionen haben im nordwestindischen Jaipur Dutzende Opfer gefordert. Die Behörden machen Terroristen für das Attentat verantwortlich.

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ein zerstörter Motorroller in Jaipur - AP
Spuren der Verwüstung: ein zerstörter Motorroller in JaipurBild: AP

Bei einer Anschlagsserie in der indischen Touristenstadt Jaipur sind offenbar bis zu 60 Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben explodierten am Dienstag (13.05.08) fünf Bomben auf belebten Märkten und in der Nähe eines Tempels in der Stadt im Nordwesten des Landes. "60 Menschen starben und 150 weitere wurden verletzt", sagte Vasundhara Raje, Regierungschef des Bundesstaates Rajasthan.

Fernsehsender zeigten Bilder von einer Straße mit Blutlachen, umher geschleuderten Fahrrädern und Rikschas in der Nähe des Tempels. Der Sender NDTV berichtete, zwei Sprengsätze in Jaipur seien bei Tempeln des Hindu-Gottes Hanuman detoniert, bei denen sich große Menschenmengen versammelt gehabt hätten. Andere Bomben seien auf belebten Märkten in der Stadtmitte explodiert. Der Polizei sei es gelungen, zwei der insgesamt acht Sprengsätze zu entschärfen. Es sei zunächst unklar gewesen, ob ausländische Touristen unter den Opfern waren.

Behörden sprechen von Terrorangriff

Das Innenministerium in Neu Delhi und die Polizei in Rajasthan sprachen von einem Terrorangriff. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Indiens Premierminister Manmohan Singh verurteilte den Anschlag und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die Behörden riegelten die Grenzen von Rajasthan ab und lösten für den Bundesstaat und benachbarte Gebiete die höchste Alarmstufe aus.

Jaipur hat mehr als zwei Millionen Einwohner und befindet sich rund 260 Kilometer von Neu Delhi entfernt. Die Hauptstadt des Wüstenstaates Rajasthan gehört zu den beliebtesten Reisezielen ausländischer Touristen. Sie ist wegen der vorherrschenden Gebäudefarben ocker und rosa auch als "rosa Stadt" bekannt. Terrorangriffe waren in Jaipur und Rajasthan bislang unbekannt.

Anschläge reißen nicht ab

Indien wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Bombenanschlägen erschüttert. Im August 2007 kamen bei einer Anschlagsserie in der südindischen Millionenstadt Hyderabad 43 Menschen ums Leben. Im vergangenen November wurden bei mehreren nahezu zeitgleich verübten Bombenanschlägen auf Gerichtsgebäude in drei nordindischen Städten mindestens 13 Menschen getötet.

Die folgenschwerste Serie war im Sommer 2006 in der Finanzmetropole Bombay, wie Mumbai früher hieß, als während der Hauptverkehrszeit in acht Pendlerzügen Sprengsätze gezündet wurden. Mehr als 200 Menschen kamen ums Leben und mehr als 700 wurden verletzt. Die Behörden lasten die Anschläge muslimischen Extremisten aus der umkämpften Kaschmir-Region an. (tos)