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Anklage nach Tod von Schwarzer in US-Zelle

ago/wl7. Januar 2016

Ein halbes Jahr nach dem Tod einer Afroamerikanerin in einer US-Gefängniszelle steht nun der Polizist vor Gericht, der sie festgenommen hatte.

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Bild von Sandra Bland am Ort ihrer Festnahme (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa/A. M. Sprecher

Im Fall der tot in einer texanischen Gefängniszelle aufgefundenen Afroamerikanerin Sandra Bland kommt der weiße Polizist vor Gericht, der die 28-Jährige angehalten hatte. Brian Encinia müsse sich wegen mutmaßlicher Falschaussage verantworten, teilte die Staatsanwaltschaft am Gericht von Waller County mit. Die Afroamerikanerin war im Juli vergangenen Jahres in der Nähe von Houston von der Polizei angehalten worden, weil sie bei einem Spurwechsel nicht geblinkt hatte. Anschließend wurde sie festgenommen. Drei Tage später wurde sie tot in ihrer Gefängniszelle gefunden.

Bland war unter dem Vorwurf des Angriffs auf einen Staatsbediensteten in Haft gekommen. Auf einem Video von der Festnahme ist jedoch zu sehen, wie der Polizist mit der jungen Frau in einen Streit gerät. Er bedrohte sie mit einem Elektroschockgerät und zerrte sie aus dem Auto.

Für die Justizbehörden handelte es sich bei dem Tod in der Zelle um Selbstmord, was die Familie bezweifelt. Der Fall hatte auch die Debatte um Rassismus und Polizeigewalt in den USA angeheizt. Bland war Mitglied der Organisation Black Lives Matter (Schwarze Leben zählen), die nach mehreren Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze gegründet worden war.

ago/wl (dpa, afp)