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Teffpunkt der Fotobranche

Henrik Böhme25. September 2006

Die Photokina hat begonnen, die weltweit wichtigste Messe der Fotobranche. Der Untertitel, "World of Imaging" zeigt, dass es nicht nur um Kameras, sondern um alle Aspekte des Bildermachens geht.

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Alles rund ums FotografierenBild: AP

Immer öfter drücken die Menschen auf den Auslöser ihrer Kamera. Der große Renner sind Digitalkameras: Allein in Westeuropa werden in diesem Jahr rund 28 Millionen Geräte verkauft - ein neuer Rekord. Auf Deutschland entfällt davon ein Viertel - mit sieben Millionen Kameras bleiben die Händler aber unter dem Niveau des Vorjahres. Dennoch ist die Branche optimistisch - denn der Weltmarkt für Foto und Imaging - also die Speicherung und Weiterverarbeitung bis hin zum fertigen Bild - wird derzeit auf 125 Milliarden Euro geschätzt.

World of Imaging

Photokina in Köln 2006 Leica M8
Die brandneue digitale Sucherkamera Leica M8 ist der erste digitale Nachfolger der legendären Leica Kultkamera, mit denen Fotografen wie Henry Cartier-Bresson Geschichte geschrieben habenBild: AP

"Die Photokina profitiert von dieser Entwicklung in einem besonderen Maß", sagt KölnMesse-Chef Oliver Kuhrt. "Sie ist die einzige Veranstaltung weltweit, die den gesamten globalen Imaging-Markt umfasst und darstellt. Es ist unser ganzheitlicher Ansatz, das Bild in den Mittelpunkt zu stellen und keinen Aspekt rund um seine Entstehung, Bearbeitung und Präsentation auszusparen." Und das habe die "World of Imaging" zu dem gemacht, was sie heute sei: "Der führende globale Marktplatz der Foto- und Imaging-Industrie, der die ganze Bandbreite digitaler und konventioneller Bildtechnologien für Privatanwender und Profis präsentiert", sagt Kuhrt.

Rund fünf Milliarden Bilder wurden im vergangenen Jahr in Deutschland entwickelt, zumeist in den großen Labors der Drogerieketten. Doch zunehmend werden auch Bilder zu Hause ausgedruckt - und deswegen ist Homeprinting ein Hoffnungsträger der Branche. Das gilt auch für Spiegelreflexkameras.

Traditionsmarken leiden unter Marktsättigung

Neue Anreize müssen her - jeder zweite deutsche Haushalt hat heute eine Digitalkamera. Damit ist eine gewisse Marktsättigung erreicht. Und nicht alle Hersteller konnten vom Boom der vergangenen Jahre profitieren. Traditionsreiche Namen wie AgfaPhoto, Konica-Minolta und Yashica-Kyocera haben sich aus dem Kameramarkt verabschiedet.

"Es waren zumeist Marken, die im analogen Fotosegment sehr stark waren und die offenbar den Umschwung zur digitalen Technologie und zum Print-Bereich nicht so schnell geschafft haben, wie es notwendig gewesen wäre", sagt Rainer Schmidt, Geschäftsführer des Photo-Industrieverbandes. "Aber nach wir vor gilt: es sind die traditionell bekannten Marken im Kamera-Sektor, die den Ton angeben in der digitalen Fotografie - mit etlichen spannenden und sehr interessanten Newcomern."

Newcomer aus dem Ausland

Photokina in Köln 2006 Rock aus Dias
Mode mal anders - Rock aus Dia-Rahmen von KodakBild: AP

Neues kommt vor allem aus dem Ausland. Erstmals auf der Photokina dabei sind Aussteller aus Bangladesh, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Syrien, Brasilien und Lettland. Aber auch der US-Computerhersteller Apple, der sonst nur auf hauseigene Messen setzt, hat den Weg nach Köln gefunden. Dies zeigt den neuen Wettbewerb in einer Branche, die sich in einem rasanten Wandel befindet.

"Die Fotoindustrie hat in den letzten Jahren einen riesigen Umbruch erfahren, der aber auch gleichzeitig ein Aufbruch war", sagt Rainer Schmidt. "Die beste Zeit der Kameraindustrie lag in den 90er-Jahren in Deutschland mit jährlich rund fünf Millionen verkauften analogen Kameras. Heute verkauft die Industrie sieben Millionen digitale Kameras. Aber es geht auch umgekehrt: Es werden digitale Bilder gemacht, die analog ausgedruckt werden auf Papierbild - und das ist ein Markt, der zur Zeit recht spannende Wachstumsraten verspricht. Also: Analoges und Digitales spielen hier eigentlich sehr gut zusammen." Das Ergebnis: Nie war es leichter, ein Bild zu erstellen, zu bearbeiten, zu speichern und es in Sekundenschnelle in alle Welt zu schicken.