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Politik

Haftbefehl gegen alle Terrorverdächtige

2. Oktober 2018

Acht Neonazis der rechtsterroristischen "Revolution Chemnitz" sitzen nun in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen die Gründung der Gruppe vor. Sie plante laut Behörden für den 3. Oktober einen Anschlag.

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Chemnitz Polizei bei Demonstration Pro Chemnitz
Die Polizei bereitet sich auf eine Demonstration des rechtspopulistischen Bündnisses "Pro Chemnitz" vor (Archivbild) Bild: picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Bei dem achten Verdächtigen handelt es sich um einen 28-jährigen Mann, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Den Namen gab sie mit Maximilian V. an. Er war demnach Stunden nach den sechs anderen mutmaßlichen Rechtsterroristen am Montagabend in Chemnitz festgenommen worden.

Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof ordnete für alle acht Untersuchungshaft an. Als Kopf der Gruppe gilt der 31-jährige Christian K., der bereits nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen am 14. September im sächsischen Chemnitz wegen besonders schweren Landfriedenbruchs festgenommen worden war. An dem Tag hatten fünf der Beschuldigten mit Glasflaschen, Elektroschockern und Quarzhandschuhen ausgerüstet Ausländer angegriffen. Ob Christian K. bereits an den gewalttätigen Übergriffen Ende August in der Stadt beteiligt war, ist laut Bundesanwaltschaft weiterhin ungeklärt.

"Mehr Terror als das NSU-Trio"

"Spätestens am 11. September" schlossen sich die Verdächtigen laut Bundesanwaltschaft zur "Revolution Chemnitz" zusammen. Dem Vernehmen nach sollen sie in ihrer internen Kommunikation damit getönt haben, sie wollten mehr Terror verbreiten als der Nationalsozialistische Untergrund (NSU). Sie sollen auch Übergriffe auf politisch Andersdenkende wie Politiker geplant haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft Christian K. und seinen mutmaßlichen Komplizen vor, führende Köpfe in der rechtsextremistischen Szene in Sachsen zu sein. Ziel der Gruppe sei ein Umsturz des demokratischen Rechtsstaats gewesen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Verdächtigen Gewalttaten zum Tag der Deutschen Einheit an diesem Mittwoch planten. Sie versuchten auch, an Schusswaffen zu gelangen.

se/jj (bundesanwaltschaft, dpa, afp, rtr)