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Alle Bundesligisten weiter

Olivia Fritz3. August 2013

Mühsame Siege, gelungene Debüts - die erste Runde des DFB-Pokals hielt noch keine Sensation bereit. Dennoch taten sich einige Bundesligisten schwer. Freiburg musste sogar in die Verlängerung.

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Hendrick Zuck und Mike Hanke (r) vom SC Freiburg jubeln nach dem 0:1 durch Zuck in der Verlängerung. (Foto: Jens Büttner/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Thomas Brdaric hätte sich wohl am liebsten selbst noch mal die Fußballschuhe angezogen. Doch der ehemalige Stürmer von Bayer Leverkusen und Hannover 96 musste sich gegen den Bundesligisten SC Freiburg in der ersten Runde des DFB-Pokals auf das Taktieren beschränken: Als Trainer (und eigentlicher Star) des Viertligisten TSG Neustrelitz. Seine Taktik ging zunächst auf: Der Sportclub tat sich an der Mecklenburger Seenplatte lange schwer, war nach 80 Minuten nach der Gelb-Roten Karte für Immanuel Höhn dezimiert und musste nach torlosen 90 Minuten in die Verlängerung.

Dort krümmten sich nicht nur die Regionalliga-Spieler bald mit Wadenkrämpfen auf dem Boden, auch so manch ein Profi musste sich angesichts der Anstrengungen in der Augusthitze so eine Pause verschaffen. Auf den Rängen im 4500 Zuschauer fassenden Parkstadion freuten sich die Fans bereits auf das Elfmeterschießen, als der Bundesligist in der 113. Minute zuschlug: Der eingewechselte Hendrick Zuck besorgte erst das 1:0, dann legte er zum 2:0 (0:0)-Endstand nach (118.).

Fortuna Köln nur kurz im siebten Himmel

Auch in Köln gab es nur kurzzeitig Grund zur Hoffnung: Nach einem Freistoß und einer anschließenden Kopfballstafette bejubelte Fortuna Köln das 1:0 gegen den Favoriten Mainz 05 und sorgte damit in der 6. Spielminute für einen furiosen Auftakt. Torschütze Thomas Kraus riss sich los, wollte einfach nur laufen, seinen Torjubel herausschreien.

Fans machen Stimmung auf der Tribüne, (Foto: Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images)
Gute Stimmung auf den Rängen der Underdogs wie hier in KölnBild: Getty Images

Doch der Stadionmitarbeiter hatte die "0" auf der Gastgeberseite gerade mal ein paar Minuten durch die "1" ersetzt, da folgte schon die Ernüchterung: Mainz glich durch Nicolai Müller zum 1:1 aus (14.). Der Viertligist hielt das Unentschieden bis weit in die 2. Halbzeit, erspielte sich sogar gute Torchancen heraus. Doch die Ernüchterung folgte ganz kurz vor dem Abpfiff: Eric Maxim Choupo-Moting traf nach toller Einzelleistung zum 2:1 (1:1)-Endstand.

BVB müht sich am Jadebusen

Einen Champions-League-Finalisten hat man auch nicht unbedingt jede Woche am Jadebusen zu Besuch. Und so war das DFB-Pokalspiel des Regionalligisten SV Wilhelmshaven gegen Borussia Dortmund etwas ganz Besonderes - "als wenn George Clooney kommen würde", brachte es Klubchef Hans Herrnberger auf den Punkt. Und der traute seinen Augen kaum, hielten die wackeren Viertligisten doch bis zur Halbzeit ein 0:0.

Die komplett neu formierte Mannschaft (16 Abgänge, 18 Neuzugänge!) sah sich zahlreichen Angriffen der total überlegenen Dortmunder ausgesetzt und schaffte es kaum über die Mittellinie - die Fans waren über weite Strecken dennoch überglücklich und bejubelten jeden Pass und ganz besonders den Fallrückzieher eines Wilhelmshavener Verteidigers, der auf diese Weise völlig unbedrängt einen Ball klärte.

Der Knoten platzte erst in der 71. Minute, als Kevin Großkreutz aus 16 Metern das 1:0 für den BVB erzielte. Nachwuchsspieler Marvin Duksch und Robert Lewandowski machten dann mit ihren Toren zum 3:0 (0:0) für den BVB alles klar (83./90.).

Weniger Mühe hatte die TSG Hoffenheim beim 9:0 (0:0) gegen den Fünftligisten SG Aumund-Vegesack. Ein ähnliches Torfestival feierte der Zweitligist 1. FC Kaiserslautern beim 7:0 (2:0)-Sieg über den Verbandsligisten Neckarsulmer Sport-Union, dem klassentiefsten Klub der ersten Pokalrunde.

Dortmunds Sebastian Kehl und Wilhelmshavens Aljoschas-Lartey Hyde, Angelos Eleftheriadis (l-r) kämpfen um den Ball. (Foto: Joerg Sarbach/dpa)
Volle Konzentration: 70 Minuten hielt Wilhelmshaven ein 0:0 gegen den BVBBild: picture-alliance/dpa

Debüts im DFB-Pokal

Diese findet naturgemäß vor dem Beginn der Bundesliga-Saison statt. Neuzugänge haben dabei erstmals die Chance, sich bei einem Pflichtspiel zu beweisen. Auch alte Bekannte bekommen da manchmal Nervenflattern. "Nervös" sei er vor seinem ersten offiziellen Auftritt als alleinverantwortlicher Trainer, hatte Sami Hyypiä zugegeben, Grund dazu hatte er aber nicht. Standesgemäß siegte Bayer Leverkusen beim Regionalligisten SV Lippstadt mit 6:1 (3:1), Torschützenkönig Stefan Kießling traf doppelt.

Und es gab noch ein bemerkenswertes Debüt an diesem Tage auf Leverkusener Seite: HSV-Neuzugang Heung-Min Son, für 10 Millionen Euro als Schürrle-Ersatz gekommen, wirbelte direkt nach seiner Einwechslung die Lippstädter Abwehr durcheinander und traf prompt erstmals für seinen neuen Arbeitgeber.

Hier finden Sie alle Ergebnisse der erste DFB-Pokalrunde im Überblick.