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Aktivisten: Al-Nusra-Führer in Idlib getötet

4. April 2016

Unterstützt von Russland sind Assad-Truppen in Syrien vielerorts auf dem Vormarsch. Nun melden Oppositionelle und Rebellen den Tod von Abu Firas und mehr als 20 weiteren Dschihadisten durch einen Luftschlag.

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Syrische Kämpfer der Al-Nusra-Front (foto: ZUMAPRESS)
Bild: picture alliance/ZUMA Press/M. Dairieh

Der prominente und einflussreiche Funktionär der islamistischen Al-Nusra-Front soll sich in der syrischen Provinz Idlib gerade mit anderen hochrangigen Dschihadisten getroffen haben, als die Bombardements einsetzten. So berichteten es übereinstimmend syrische, aus dem Exil agierende Aktivisten und Rebellen. Mehr als 20 Kämpfer sollen den Luftangriffen zum Opfer gefallen sein, darunter auch Usbeken, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Und unter den Getöteten ist nach diesen Angaben auch Abu Firas al-Suri, "der Syrer", der Sprecher der mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front, sowie dessen Sohn. Die Beobachtungsstelle bestätigte damit auch Internet-Meldungen von Abu Firas militanten Sympathisanten. Die Agentur Reuters zitierte aus "Rebellen-Kreisen", "der Scheich, sein Sohn und Mitkämpfer" seien gefallen. Unter Berufung auf islamistische Quellen heißt es, Abu Firas habe bereits in Afghanistan gekämpft und unter Terrorchef Osama bin Laden gearbeitet.

Auch weitere Stützpunkte von Al-Nusra und anderen Islamisten bei Kafr Jales seien unter Beschuss genommen worden, so der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Aktivisten, die sich vor Ort auf ein dichtes Netz von Informanten stützen, sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Die Terrormilizen des "Islamischen Staats" (IS) und die Al-Nusra sind von der seit Wochen geltenden Waffenruhe ausgeschlossen. Nach Angaben von Rahman blieb zunächst unklar, ob die Luftangriffe von der syrischen Armee oder von Russland geflogen wurden. Russland unterstützt bei den Kämpfen in Syrien Machthaber Baschar al-Assad. Rebellenvertreter vermuteten eher einen amerikanischen Drohnenangriff. Die US-geführte Allianz hatte mehrfach auch Al-Nusra-Führer im Visier.

USA verstärken Druck an Fronten in Syrien

Die USA weiten ihr militärisches Engagement gegen islamistische Terrorgruppen und deren Führer in Syrien noch aus. Pentagon-Chef Ashton Carter hatte vor gut einer Woche erklärt, die US-Streitkräfte "eliminieren systematisch" die Führungsriege des IS. So sei es in der jüngsten Vergangenheit gelungen, "mehrere Schlüsselterroristen" der Miliz zu töten.

Die US-Armee legte ein neues Ausbildungsprogramm für gemäßigte Rebellen auf, nachdem ein vorheriges Konzept im Umfang von 500 Millionen Dollar gescheitert war. Statt wie vorher ganze Rebelleneinheiten von der syrischen Front abzuziehen, würden nun von den beteiligten Kampfgruppen jeweils nur eine Handvoll Kämpfer von den USA ausgebildet, erläuterte jetzt Militärsprecher Steven Warren.

Erwogen wird laut Angaben aus Washingtoner Regierungskreisen zudem eine Aufstockung der US-Spezialeinheiten in Syrien. Ziel sei es, so die jüngsten Geländegewinne im Kampf gegen den IS besser auszunutzen, zitiert die Agentur Reuters Personen mit Kenntnis der Pläne. Eine genaue Zahl wurde nicht genannt. Es sei aber eine deutliche Verstärkung der bislang rund 50 Sondereinsatzkräfte im Gespräch, die derzeit als Militärberater für syrische Rebellen hinter der Front im Einsatz seien.

SC/gri (afp, rtr)