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Airbus über dem Atlantik verschwunden

1. Juni 2009

Ein französisches Verkehrsflugzeug mit 228 Menschen an Bord, darunter mehr als 20 Deutsche, ist über dem Atlantik verschollen. Die Maschine wurde wahrscheinlich vom Blitz getroffen und ist abgestürzt.

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Air-France-Flugzeug (Foto: AP)
Air-France-FlugzeugBild: AP

Der Airbus 330 war auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris, als er am Montag (01.06.2009) schlagartig über dem Atlantik verschwand. Das Flugzeug sei vermutlich vom Blitz getroffen worden, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft Air France. Dies sei derzeit die wahrscheinlichste Hypothese. "Das Flugzeug ist in eine Gewitterzone mit starken Turbulenzen geflogen, die Funktionsstörungen verursacht haben." Eine automatisch abgesetzte Botschaft habe eine Panne im Stromkreis gemeldet. Experten dagegen erklärten, Blitze allein könnten ein Flugzeug nicht vom Himmel holen.

Terroranschlag nicht ausgeschlossen

Unter den 216 Passagieren an Bord befanden sich nach Angaben des für den Verkehr zuständigen französischen Umweltministeriums auch mehr als 20 Deutsche und mindestens 40 Franzosen. Die meisten der Passagiere waren danach Brasilianer.

Experten schließen auch einen Terroranschlag nicht völlig aus. Unwahrscheinlich sei aber eine Entführung, da das Flugzeug inzwischen irgendwo hätte landen müssen. Der Flug AF 447 hätte eigentlich um 11.10 Uhr MESZ in Paris eintreffen sollen. Air-France-Chef Pierre-Henri Gourgeon erklärte." Wir stehen zweifellos vor einer Luftfahrtkatastrophe". Es wäre die größte in der zivilen Luftfahrt seit 2001.

Suche nach der Maschine läuft

Menschen vor Anzeigetafeln (Foto: AP)
Angehörige warten in der Ankunftshalle im Pariser Flughafen Charles de Gaulle auf InformationenBild: AP

Am Pariser Flughafen Charles de Gaulle wurde ein Krisenstab eingesetzt. In Rio de Janeiro richtete die Air France auf dem internationalen Flughafen einen Raum ein, in dem Angehörige der Insassen medizinisch und psychologisch betreut werden können. Die brasilianische und die französische Luftwaffe starteten umgehend Suchflüge über dem Atlantik.

Der Airbus war um Mitternacht in Rio de Janeiro gestartet. Um 3.30 Uhr gab es den letzten Kontakt mit der brasilianischen Flugkontrolle. Gegen vier Uhr flog der Airbus durch eine Gewitterfront. Eine Viertelstunde später signalisierte die Maschine automatisch einen teilweisen Funktionsausfall. Kurz darauf verschwand sie von den Radarschirmen.

Für die Air France wäre der Absturz mit dem Tod aller Insassen die schwerste Katastrophe der Unternehmensgeschichte. Die letzten Todesfälle hatte die Gesellschaft beim Absturz einer Überschall-Concorde bei Paris im Jahre 2000 zu beklagen. Damals starben 113 Menschen. (gmf/gri/mas/dpa/afp)