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Historischer Besuch in Kairo

5. Februar 2013

Als erster iranischer Staatschef seit der Islamischen Revolution 1979 besucht Mahmud Ahmadinedschad Ägypten. Am Flughafen von Kairo wurde er vom ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi mit Bruderkuss empfangen.

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Ahmadinedschad und Mursi bei der Begrüßung
Bild: picture-alliance/dpa

Die freundschaftliche Begrüßung brachte das verbesserte Verhältnis der beiden Länder zum Ausdruck. Offiziell unterhalten sie keine diplomatischen Beziehungen. Teheran hatte sie aus Protest gegen den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel 1979 abgebrochen.

Anlass für den Besuch Ahmadinedschads ist ein Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), der am Mittwoch und Donnerstag in Kairo stattfindet. Ein solcher Besuch wäre unter der Herrschaft des langjährigen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak undenkbar gewesen. Der im Februar 2011 entmachtete Autokrat hatte wenig Interesse an einer Annäherung gezeigt.

Vor seinem Abflug nach Kairo äußerte Ahmadinedschad die Hoffnung, dass sein Besuch die Beziehungen zu Ägypten wieder verbessern werde. Seit der Machtübernahme der Islamisten in Kairo hatte sein Regime entsprechende Signale ausgesandt. Die neue ägyptische Führung zeigte sich aber bislang zurückhaltend.

Differenzen

Beim Thema Syrien zum Beispiel, das auf dem bevorstehenden OIC-Gipfel eine große Rolle spielen wird, vertreten Mursi und sein Gast aus Teheran unterschiedliche Positionen. Der Iran unterstützt das Regime von Präsident Baschar al-Asssad. Ägypten dagegen sympathisiert mit den Rebellen, ist aber auch gegen eine ausländische Militärintervention.

Verschiedene Medien zitieren bereits aus dem Entwurf einer Abschlusserklärung des Gipfels. Danach wollen die islamischen Staaten das Regime in Damaskus zu einem "ernsthaften Dialog" mit der Opposition drängen. Weiter heißt es, an diesen Gesprächen sollten nur Regierungsvertreter beteiligt sein, die nicht an der Niederschlagung des Aufstands gegen Assad beteiligt waren.

uh/re (dpa,afp,rtr,kna)