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Politik

Al-Sisi bei Präsidentenwahl in Ägypten vorn

29. März 2018

Dass Staatschef Abdel Fattah al-Sisi die Abstimmung gewinnen würde, stand schon vorher fest - außer ihm gab es nur einen Zählkandidaten. Doch die niedrige Wahlbeteiligung zeigt deutlich, wie unzufrieden viele sind.

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Ägypten Präsidentschaftswahlen
Bild: Reuters/The Egyptian Presidency

Laut ersten Prognosen habe der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi 92 Prozent der Stimmen auf sich vereint, melden staatliche Medien. Das endgültige Ergebnis soll Anfang April bekannt gegeben werden.

Die Wahlbeteiligung lag demnach jedoch nur bei 41,5 Prozent. Trotz ständiger Aufrufe der Behörden und kostenloser Speisen in einigen Wahllokalen gaben nur etwa 25 Millionen der 60 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Davon hätten etwa zwei Millionen ihren Wahlzettel ungültig gemacht, indem sie Namen von Kandidaten notierten, die nicht zugelassen waren, berichtet die amtliche Zeitung "Al-Ahram".

Ein deutlicher Sieg al-Sisis galt bei der international kritisierten Abstimmung als sicher. Sämtliche Widersacher des Präsidenten waren verhaftet worden oder hatten ihre Bewerbung zurückgezogen. Der einzige weitere Kandidat, der weitgehend unbekannte Politiker Mussa Mostafa Mussa, hatte sich als Anhänger des Präsidenten zu erkennen gegeben.

Ägypten Präsidentschaftswahlen
Für ihre Stimmabgabe hatten die Bürger Ägyptens drei Tage ZeitBild: Getty Images/AFP/K. Desouki

97 Prozent Zustimmung im Jahr 2014

Die Präsidentenwahl 2014 hatte Ex-General al-Sisi mit knapp 97 Prozent der Stimmen gewonnen. Da die Beteiligung damals zunächst nur bei 37 Prozent lag, fügten die Behörden kurzerhand einen dritten Wahltag an, so dass die Quote letztlich auf 47,5 Prozent stieg.

Deutsche Politiker hatten scharfe Kritik an der Wahl geäußert. Die Grünen-Außenpolitikerin Franziska Brantner sprach von einer "Lachnummer", die Vize-Fraktionsvorsitzende der Linken, Heike Hänsel, bezeichnete die Wahl als "Farce". Beide forderten von der Bundesregierung einen Stopp von Rüstungsexporten nach Ägypten.

Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013 hatte al-Sisi die Macht in Ägypten übernommen. Viele Ägypter sehen in ihm den "starken Mann", der dem Chaos nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak durch einen Volksaufstand im Jahr 2011 ein Ende setzte.

Ägyptens Wirtschaft unter al-Sisi

uh/jj/fab (rtr, dpa, afp)