Hoffenheim neuer Spitzenreiter
26. Oktober 2008Sie sind der offensivstärkste Aufsteiger der letzten 40 Jahre: Die TSG Hoffenheim 1899 überzeugt mit Angriffspower pur. In neun Spielen gelangen dem Aufsteiger 24 Tore - kein Team traf öfter. Im Top-Spiel des 9. Spieltags bekam diesen Trumpf eindrucksvoll der Hamburger SV zu spüren. 1899 wirbelte die HSV-Defensive mächtig durcheinander und siegte folgerichtig 3:0. "Die Mannschaft hat so gespielt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das war eine Fortsetzung der Leistung vom 4:1 gegen Dortmund", sagte Trainer Ralf Rangnick. Unglaublich, aber wahr: Jetzt ist der Dorfclub wieder Tabellenführer.
Mit einem Punkt musste sich Borussia Dortmund im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin begnügen. Nach dem 0:1-Pausenrückstand hatte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp viel mehr Ballbesitz und kam zum verdienten 1:1-Ausgleich. "Wir haben das Gefühl, dass wir sehr viel investiert haben, dafür aber zu wenig bekommen haben", resümierte Klopp etwas enttäuscht.
Einen 2:0-Arbeitssieg sicherte sich der VfB Stuttgart. Gegen den VfL Bochum tat sich der Meister des Jahres 2007 lange Zeit schwer, erst Top-Stürmer Mario Gomez sorgte mit seinem Doppelpack in den letzten zehn Minuten für die Entscheidung und jede Menge Jubel. "Es war ein Geduldsspiel. Wir wussten, dass wir auf die eine Chance warten mussten und das haben wir getan. Ob wir 6:0 oder 1:0 gewinnen ist letztlich egal. Wir haben gewonnen und das war wichtig heute", strahlte der Mann des Tages, Mario Gomez.
Bayern melden sich zurück
Eine halbe Stunde war gespielt in der Partie zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg, als die Münchener Fans anfingen, ihre Messer zu wetzen. Jürgen Klinsmann, ohnehin umstritten bei der Anhängerschaft des Rekordmeisters, war gerade dabei, die nächste Heimniederlage zu kassieren.
Aber so weit kam es nicht, weil die Bayern zurückschlugen. Aus einem 0:2 machten sie ein 4:2. Wie ausgewechselt wirkten die Gastgeber. Klinsmann hatte in der Pause offenbar die richtigen Worte gefunden.
Auch in einer anderen Partie stand ein Trainer im Mittelpunkt: Hans Meyer saß beim bisherigen Tabellenletzten Mönchengladbach erstmals seit fünf Jahren wieder auf der Bank. Ein Schritt zurück, mochte man meinen, ist der kauzige Coach doch inzwischen längst im Rentenalter. Aber der Personalwechsel zeigte sofort Wirkung: Gegen Karlsruhe schaffte Gladbach ein 1:0 - Meyers Wunschergebnis.
Frankfurt löst sich vom Tabellenende
Dramatisch und ebenfalls knapp das Spiel zwischen Cottbus und Frankfurt. Rangelow hatte die Cottbuser mit seinen zwei Treffern bereits wie sichere Sieger aussehen lassen, als Frankfurt zurückschlug und doch noch mit 3:2 gewann.
Der zweite Sieg innerhalb von nur vier Tagen, nachdem das Team von Trainer Friedhelm Funkel zuvor in der ganzen Saison noch kein Erfolgserlebnis feiern durfte. Cottbus ist durch die Niederlage nun das neue Tabellenschlusslicht.
Ein Topteam der letzten Jahre ist in diesem Herbst nur noch Mittelmaß: Werder Bremen kam in Hannover nicht über ein 1:1 hinaus. Allerdings fehlten mit Diego und Pizarro auch zwei Topleute.
Schalker Magerkost gegen Bielefeld
Ebenfalls enttäuschend: das 0:0 von Schalke 04 zu Hause gegen Bielefeld. Allerdings spiegelte das Ergebnis die Kräfteverhältnisse nicht korrekt wider. Denn Schalke hatte Chancen zu Hauf, aber auch gegen zehn Bielefelder - Kamper hatte nach einer Stunde Gelb-Rot gesehen - trafen sie das Tor nicht.
Ohne Treffer blieb auch Köln. Beim Derby in Leverkusen gab es für FC-Trainer Christoph Daum an alter Wirkungsstätte nichts zu holen. Bayer siegte 2:0.