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Politik

9/11-Helfer Motassadeq kommt aus der Haft

9. August 2018

Der wegen Beihilfe zu den US-Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu 15 Jahren Haft verurteilte Marokkaner Mounir el Motassadeq wird früher aus dem Gefängnis entlassen - damit er schnell abgeschoben werden kann.

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Jahresrückblick 2007 Januar Terror Mounir El Motassadeq
Mounir el Motassadeq im Jahr 2007 vor GerichtBild: CHRISTIAN CHARISIUS/AFP/Getty Images

Mounir el Motassadeq ist für den Tod von Tausenden Menschen verantwortlich. Er wurde wegen Beihilfe zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nun kommt der 44-Jährige vorzeitig aus dem Gefängnis - um direkt nach Marokko abgeschoben zu werden.

Rückkehr soll verhindert werden

Statt im November wird der 44-Jährige nach Angaben der Bundesanwaltschaft nun Mitte Oktober aus der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel entlassen. Er soll dann sofort in seine Heimat abgeschoben werden. Mit der vorzeitigen Entlassung soll eine Rückkehr nach Deutschland verhindert werden.

"Wir haben auf die Vollstreckung der letzten Wochen seiner Haftstrafe verzichtet, aber nur unter der Bedingung, dass er nach Marokko abgeschoben wird", sagte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts der Deutschen Presse-Agentur. "Diese Vorgehensweise gibt uns die Möglichkeit, ihn umgehend zu verhaften, sollte er wieder einen Fuß auf deutschen Boden setzen."

Teil der "Hamburger Zelle" 

El Motassadeq war Mitglied der "Hamburger Zelle" um den Todespiloten Mohammed Atta, der eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center gesteuert hatte. Der Hamburger Gruppe gehörten noch zwei weitere der insgesamt vier 9/11-Terrorpiloten und neben El Motassadeq noch mindestens fünf Unterstützer an.

USA New York Anschlag auf das World Trade Center
Die "Hamburger Zelle" wird für die Anschläge auf das World Trade Center verantwortlich gemachtBild: picture-alliance/AP Photo/C. Soi Cheong

Der Prozess gegen El Motassadeq war seinerzeit der weltweit erste im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in New York, Washington und Pennsylvania. Ein erstes Urteil aus dem Jahr 2003 hob der Bundesgerichtshof (BGH) im März 2004 zunächst auf - danach folgten mehrere weitere Prozesse, bis El Motassadeq 2007 schließlich doch 15 Jahre Haft bekam. Ein 2014 gestellter Antrag auf vorzeitige Haftentlassung hatte das Oberlandesgericht mit Hinweis auf die Gefährlichkeit El Motassadeqs abgelehnt. Die Entscheidung war auch vom BGH bestätigt worden.

wo/uh (dpa, ape)