50 Jahre deutsches Farbfernsehen
Bis Mitte 1967 gab es in Westdeutschland nur Fernsehen in Schwarz-Weiß. Der Startschuss für das Farbfernsehen fiel am 25. August 1967. Damals waren die Geräte aber noch sehr teuer und nur wenige konnten sie bezahlen.
„In der Hoffnung auf viele friedlich friedlich ohne Streit; ruhig -farbige, aber auch spannend-farbige Ereignisse gebe ich jetzt gewissermaßen gewissermaßen hier: so etwas wie den Startschuss Startschuss, -schüsse (m.) ein Signal, dass etwas beginnt; hier: der Start von etwas Neuem für das deutsche Farbfernsehen.“ Das waren am 25. August 1967 die Worte von Willy Brandt, dem damaligen Vizekanzler Vizekanzler, -/Vizekanzlerin, -nen jemand, der den Bundeskanzler vertritt und späteren Bundeskanzler der BRD BRD (f.) Abkürzung für: Bundesrepublik Deutschland . Das Fernsehbild wurde farbig, obwohl Brandt erst Sekunden danach einen großen roten Knopf drückte. Das Farbfernsehen startete also zu früh, und der rote Knopf stellte sich als sich heraus|stellen als hier: so sein, dass die Wahrheit bekannt wird Attrappe Attrappe, -n (f.) ein Gegenstand, der so gestaltet ist, dass er aussieht wie etwas anderes heraus sich heraus|stellen als hier: so sein, dass die Wahrheit bekannt wird .
Diese Panne Panne, -n (f.) das technische Problem; hier: ein Fehler, der versehentlich passiert ist sahen aber nicht viele Menschen in Deutschland. In ganz Westdeutschland gab es damals nur 5.800 Geräte, die das Programm in Farbe empfingen etwas empfangen hier: so sein, dass ein Fernseher das Programm eines Senders zeigen kann . Die Wenigsten konnten sich ein eigenes Gerät leisten, weil man zwischen 2.000 und 4.000 Mark dafür bezahlen musste. Viele Interessierte standen daher an den Schaufensterscheiben Schaufensterscheibe, -n (f.) ein großes Fenster in einem Geschäft der Fernsehgeschäfte, in denen man das Programm auf den neuen Apparaten sehen konnte. So wollten die Geschäfte möglichst viele neue Kunden anlocken jemanden an|locken jemanden dazu bringen, zu einem bestimmten Ort zu kommen .
Doch nicht alle waren direkt überzeugt: „Ich würde sagen, die Umschaltung Umschaltung (f., nur Singular) das Umschalten; der Wechsel von Schwarz-Weiß auf Farbe wirkte wie wie etwas wirken hier: fast so sein wie ein Schock“, sagte ein Zuschauer nach der ersten Sendung in Farbe. Auch die Schauspielerin Heidi Kabel erinnerte sich später mit Schrecken mit Schrecken hier: so, dass etwas (z. B. eine Erinnerung) für jemanden schrecklich ist : „Wir sahen aus wie Clowns, vollkommen vollkommen hier: total; sehr überschminkt überschminket so, dass jemand zu viel Make-up und Farbe im Gesicht hat . Für uns war das ganz furchtbar.“ Denn auf dem Markt gab es noch keine Schminke Schminke (f., nur Singular) die Farbe für das Gesicht; das Make-up , die für sich für etwas eignen zu etwas passen; die passenden Eigenschaften für etwas haben das Fernsehen geeignet sich für etwas eignen zu etwas passen; die passenden Eigenschaften für etwas haben war.
Auch für die Technik war die erste Zeit eine große Herausforderung Herausforderung, -en (f.) hier: die schwierige Aufgabe : Das richtige Einstellen etwas ein|stellen hier: etwas beenden; mit etwas aufhören des Lichts dauerte z. B. sehr lange. Trotzdem wirkte wirken hier: scheinen; so aussehen wie; den Eindruck machen das neue bunte Fernsehen nicht natürlich, und viele Leute blieben zuerst skeptisch skeptisch so, dass man etwas kritisch sieht; misstrauisch . Erst mit den Olympischen Spielen in München 1972 und der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 kam der Durchbruch Durchbruch (m., nur Singular) hier: der Erfolg; die große Veränderung . Die Geräte waren billiger geworden, und jeder wollte die Erfolge der deutschen Sportler in Farbe sehen.
50 Jahre deutsches Farbfernsehen
Startschuss, -schüsse (m.) — ein Signal, dass etwas beginnt; hier: der Start von etwas Neuem
friedlich — ohne Streit; ruhig
gewissermaßen — hier: so etwas wie
Vizekanzler, -/Vizekanzlerin, -nen — jemand, der den Bundeskanzler vertritt
BRD (f.) — Abkürzung für: Bundesrepublik Deutschland
sich heraus|stellen als — hier: so sein, dass die Wahrheit bekannt wird
Attrappe, -n (f.) — ein Gegenstand, der so gestaltet ist, dass er aussieht wie etwas anderes
Panne, -n (f.) — das technische Problem; hier: ein Fehler, der versehentlich passiert ist
etwas empfangen — hier: so sein, dass ein Fernseher das Programm eines Senders zeigen kann
Schaufensterscheibe, -n (f.) — ein großes Fenster in einem Geschäft
jemanden an|locken — jemanden dazu bringen, zu einem bestimmten Ort zu kommen
Umschaltung (f., nur Singular) — das Umschalten; der Wechsel
wie etwas wirken — hier: fast so sein wie
mit Schrecken — hier: so, dass etwas (z. B. eine Erinnerung) für jemanden schrecklich ist
vollkommen — hier: total; sehr
überschminket — so, dass jemand zu viel Make-up und Farbe im Gesicht hat
Schminke (f., nur Singular) — die Farbe für das Gesicht; das Make-up
sich für etwas eignen — zu etwas passen; die passenden Eigenschaften für etwas haben
Herausforderung, -en (f.) — hier: die schwierige Aufgabe
etwas ein|stellen — hier: etwas beenden; mit etwas aufhören
wirken — hier: scheinen; so aussehen wie; den Eindruck machen
skeptisch — so, dass man etwas kritisch sieht; misstrauisch
Durchbruch (m., nur Singular) — hier: der Erfolg; die große Veränderung