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Donald Trump und die Bücher

Elizabeth Grenier / db24. Juli 2016

Der Ghostwriter der Trump-Memoiren von 1987 bedauert mittlerweile, bei "Die Kunst des Erfolges" mitgewirkt und so den Trump-Mythos begründet zu haben - nicht nur, weil der Präsidentschaftskandidat keine Bücher liest.

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Donald Trump streckt beide Daumen hoch (c) Reuters/M. Segar
Bild: Reuters/M. Segar

Als man ihn 1984 fragte, ob er Donald Trumps Autobiographie schreiben wolle, ahnte Tony Schwartz: Das war ein Pakt mit dem Teufel. Er hatte wenig übrig für den 38-jährigen Geschäftsmann, und ihm war klar, dass sein Ruf als Journalist auf dem Spiel stand. Andererseits war das Angebot viel zu lukrativ für den Familienvater, um es auszuschlagen; also sagte er zu und schrieb 1987 den Bestseller "The Art of the Deal" ("Die Kunst des Erfolges").

Das Buch ließ Trump als angeberischen, aber charismatischen Dealbreaker erscheinen. Es war dermaßen erfolgreich, dass Trump von 2004 bis 2015 zum Star der Reality-TV-Show "The Apprentice" wurde. Danach konzentrierte er sich darauf, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden.

Er bedauere sehr, das Buch geschrieben zu haben, meint Schwartz heute. Wenn Trump gewinne und den Zahlencode für den Atomwaffeneinsatz in die Hand bekomme, könne das auf jeden Fall das Ende der Zivilisation bedeuten, so Schwartz im Gespräch mit dem Magazin "The New Yorker".

Konzentrationsschwäche

Dem Journalisten wurde während der Vorgespräche zu "The Art of the Deal" schnell klar, dass Trump sich nicht auf ein eingehendes Interview über sein Leben würde einlassen können. Eine von Trumps Hauptmerkmalen sei seine "mangelnde Konzentrationsfähigkeit", meint Schwartz. Also wurde beschlossen, dass der Ghostwriter Trump 18 Monate lang überallhin begleiten und seine Telefongespräche mit anhören würde.

Obama und Bush lesen viel

So kam Schwartz auch zu der Erkenntnis, dass Donald Trump nie liest. Trump schiebt das auf seinen vollen Terminkalender. Dagegen fanden der jetzige und der vorherige Präsident immer Zeit zum Lesen.

Barack Obama veröffentlicht regelmäßig eine Urlaubsleseliste. Und Karl Rove, engster politischer Berater von George W. Bush, erinnert sich, dass die beiden Präsidenten jahrelang an Lesewettbewerben teilnahmen.