40 Jahre Europäische Raumfahrt
Vor vier Jahrzehnten ist die erste Ariane-Trägerrakete ins Weltall geflogen. Es war ein Meilenstein für die europäische Raumfahrt. Ein Überblick über die wichtigsten ESA Projekte seit dem Jungfernflug.
Eine neue Weltraumagentur und eine neue Rakete
Die Geschichte der Europäischen Weltraumagentur (ESA) begann mit der Ariane 1. Sie wurde von der European Launcher Development Organisation (ELDO) gebaut. Am 24.12. 1979 startete sie zu ihrem ersten Flug in Kourou. Die ESA war schon vier Jahre vorher durch die Zusammenlegung der Europäischen Weltraumforschungsorganisation ESRO mit der ELDO gegründet worden, nahm aber erst 1980 ihre Arbeit auf.
Kometenjäger und Astronomen
Seit ihrer Gründung investierten die Mitgliedsstaaten der ESA in die Grundlagenforschung und Erforschung des Weltalls ebenso wie in Erdbeobachtung, bemannte und robotische Forschung. Dazu beförderte die ESA weit über 60 Satelliten, Sonden und Raumschiffe in den Erdorbit und darüber hinaus. Dieses Bild des Kometen Halley hat die ESA-Raumsonde Giotto am 19. März 1986 aufgenommen.
Kooperation mit NASA und Partnern weltweit
Das Weltraumteleskop Hubble ist ein gemeinsames Projekt von ESA und NASA. Mit dem optischen Teleskop sind seit 1990 Aufnahmen von fernen Galaxien gelungen, von denen Astronomen bis dahin nur träumen konnten.
Spektakuläre Bilder
So machte Hubble beispielsweise diese Aufnahme der Galaxie NGC 4102. Die Astronomen haben sie im Sternbild des Großen Bären aufgenommen. Im inneren befindet sich eine radioaktive Quelle niedrig ionisierender Strahlung (LINER). Der Durchmesser dieser Spiralgalaxie beträgt ungefähr 1000 Lichtjahre.
Kartoffel-Erde
Die "Potsdamer Schwerekartoffel" zeigt, stark überhöht, die Verteilung der Erdmassen und damit das räumlich ungleichförmige Schwerefeld der Erde. Forscher des Geoforschungszentrums Potsdam haben sie errechnet und sich dazu der Daten von gleich drei verschiedenen Erdbeobachtungssatelliten bedient: LAGEOS (NASA), GRACE (NASA und DLR) und GOCE (ESA).
Die Welt verstehen
Der 2002 gestartete Envisat war einer der ersten großen Erdbeobachtungssatelliten. Sie helfen uns zu verstehen, was auf der Erde passiert. Heute gibt es ein Netzwerk von Nachfolgesatelliten im Rahmen des Copernikus-Programms. Das Programm führt die Daten von fast einem Dutzend Sentinel- und Jason-Satelliten mit Daten von der Erde zusammen, die wir so immer besser verstehen lernen.
Antarktisches Eis im Blick
Envisat knipste unter anderem dieses Bild eines antarktischen Gletschers. Heute liefern die vielen Satelliten des Copernikus-Programms auch Daten über Temperatur, Atmosphärenzusammensetzung, Oberflächenstrukturen, Pflanzenwachstum, Zusammensetzung von Böden, Feuchtigkeitshaushalt, vulkanische und seismische Aktivität und vieles mehr.
Forschung im Erdorbit
An der Internationalen Raumstation (ISS) ist die ESA mit zahlreichen internationalen Partnern beteiligt. Zwischen 2008 und 2015 hat die ESA sogar einen eigenen Raumtransporter betrieben, der Nachschub zur ISS bringen konnte - das Automated Transfer Vehicle (ATV). Auch heute ist die ESA wieder an der Entwicklung von Raumschiffen beteiligt: Gemeinsam mit der NASA baut sie das Raumschiff Orion.
Europäische Astronauten
Die ESA-Mitgliedsstaaten haben keine "eigenen" Astronauten. Alle Kandidaten müssen sich beim European Astronaut Center bewerben und werden auch dort von der ESA ausgebildet. Hier ist der Italiener Luca Parmitano bei einem Außeneinsatz an der ISS.
Astro-Alex hält den Rekord
Auch Alexander Gerst, alias "Astro Alex" ist ein ESA-Astronaut. Er war schon zweimal auf der ISS: 2014 und 2018. Insgesamt hat der Geophysiker 362 Tage seines Lebens im Orbit verbracht und war damit länger im All als jeder andere ESA-Astronaut.