1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

30 Jahre Äthiopienhilfe: Menschen für Menschen

18. Januar 2011

Mädchen schleppen kilometerweit Wasser, Frauen werden zwangsverheiratet, Männer können ihre Familien nicht ernähren - die Stiftung Menschen für Menschen von Karlheinz Böhm hilft in solchen Fällen seit 30 Jahren.

https://p.dw.com/p/QpmB
Karlheinz Böhm mit einer Mutter und ihrem Kind, Äthiopien (Foto: Peter Rigaud / Hilfsorganisation Menschen für Menschen)
1981 gründete der Schauspieler Karlheinz Böhm die Hilfsorganisation Menschen für MenschenBild: Peter Rigaud

Mit zwei neuen Entwicklungsprojekten will die Stiftung Menschen für Menschen knapp 300.000 Bewohnern der stark benachteiligten Hochlandregionen Äthiopiens helfen. Die neuen Projekte starten zum 30-jährigen Bestehen der Stiftung, die der Schauspieler Karlheinz Böhm 1981 gegründet hatte.

Böhm gründete die Hilfsorganisation nach einer Sendung der deutschen TV-Show "Wetten, dass...?" Er wettete damals, dass nicht jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Franken oder sieben Schilling für die Sahelzone spenden würde. Er behielt Recht, jedoch kamen 1,2 Millionen Mark (rund 610.000 Euro) zusammen. Er bot in den Botschaften von Tschad, Sudan und Äthiopien die Hilfe an. Nur Äthiopien erlaubte ihm, das Geld selbst zu bringen und ohne Einschränkungen zu verwenden.

Hilfe für die Ärmsten

Seit 1981 haben die Helfer nach Angaben der Organisation mehr als 250 Schulen, mehr als 80 Krankenstationen und knapp 1500 Wasserstellen gebaut. Zehntausende Äthiopier lernten in Landwirtschaftskursen bessere Methoden zur Bewirtschaftung ihres kargen Landes.

Karlheinz Böhm mit einem Mädchen aus dem Erer-Tal, dem ersten Projektgebiet von Menschen für Menschen, in dem Böhm 1981 seine Hilfe zur Selbstentwicklung begann (Foto: Stiftung Menschen für Menschen)
Böhms Hilfsorganisation hat bereits mehreren Millionen Menschen geholfenBild: Stiftung Menschen für Menschen

Die neuen Projekte anlässlich des Jubiläums von Menschen für Menschen sollen in Borena nördlich und in Ginde Beret südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba Hilfe bringen. Dort fehlt es an Zugang zu sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. Die Menschen können sich dort nach Angaben der Stiftung kaum aus ihrer landwirtschaftlichen Produktion ernähren. Im Distrikt Borena rund 580 Kilometer nördlich von Addis Abeba betrifft das 80 Prozent. Dort sollen nach Umsetzung des Projekts 10.800 Schüler an neuen oder renovierten Schulen lernen. Mehr als 10.000 Menschen sollen an sauberes Wasser kommen, 4000 Frauen von Gleichstellungsmaßnahmen profitieren und 80.000 Menschen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

Es fehlt am nötigsten

In Ginde Beret rund 180 Kilometer nordwestlich von Addis Abeba sind fast 100.000 Menschen von der kargen Landwirtschaft abhängig. Die Ernten sind aufgrund von Dürren und ausgelaugten Böden zu gering. Es fehlt an Schulen; nur jeder vierte Einwohner hat dort Zugang zu sauberem Wasser. Auch hier will Böhms Organisation aktiv werden.

Seit der Gründung am 13. November 1981 hat die Stiftung nach eigenen Angaben vier Millionen Menschen in neun Projektregionen geholfen.

Autor: Martin Schrader (mit dpa)
Redaktion: Klaus Esterluss