1975: Interview mit Paul Hubschmid | Schauspieler im Gespräch | DW | 23.10.2012
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Schauspieler im Gespräch

1975: Interview mit Paul Hubschmid

"Der Text hat sehr viel Substanz" - Paul Hubschmid über das Libretto des Musicals "My Fair Lady"

Paul Hubschmid Schauspieler

Paul Hubschmid Schauspieler

Für die Gazetten war er stets entweder der "Rock Hudson", der "Cary Grant" oder zumindest der "schönste Mann" des deutschen Films. Insbesondere in den 50er und 60er-Jahren war er zugleich auch ein Schwarm vieler Frauen aller Altersklassen. Paul Hubschmid glänzte auf der Bühne und vor der Kamera gleichermaßen, jedoch für viele blieb er vor allem als Professor Higgins aus dem Musical "My Fair Lady" unvergessen.

Ein früher Erfolg

Zur Welt kam Paul Hubschmid am 20.7.1917 in Aarau in der Schweiz. Dort besuchte er auch das Gymnasium, das er 1937 mit Abitur abschloss. Danach ist es seiner Mutter gelungen, für ihn ein Stipendium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien zu bekommen, wo er seine schauspielerische Ausbildung absolvierte. Seine ersten Rollen spielte er zunächst in Österreich und der Schweiz - zuerst am Deutschen Volkstheater Wien, seit 1940 acht Jahre lang am Theater in der Josefstadt, später übernahm er auch Engagements am Deutschen Theater in Berlin. Und bereits 1938 stand Paul Hubschmid zum ersten Mal vor der Kamera: in dem schweizer Drama "Füsilier Wipf", der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Faesi. Es folgten weitere Filme, und der Aufstieg zu einem der populärsten Schauspieler des deutschsprachigen Films konnte beginnen, doch zunächst sollte ein Abstecher nach Übersee den Schauspieler auch international bekannt machen.

In Hollywood

Paul Hubschmid in dem Film Der Rommel-Schatz (1955)

Paul Hubschmid in dem Film "Der Rommel-Schatz" (1955)

Paul Christian lautete das Pseudonym von Paul Hubschmid, unter dem er in den Produktionen Hollywoods mitwirkte. In den Jahren 1948 bis 1952 stand er unter Vertrag bei der US-amerikanischen Universal und drehte dort unter anderem mit Maureen O'Hara den Film "Bagdad", der beim deutschen Publikum unter dem Titel "Die schwarzen Teufel von Bagdad" bekannt wurde, oder auch mit Paula Raymond den Film "The beast fom 20.000 fathoms", der in Deutschland unter dem Titel „Panik in New York “ in die Kinos kam. Nach seiner Rückkehr aus den USA stand Paul Hubschmid wieder vor der Kamera für deutsche Filmproduktionen. Mit den Filmen "Maske in Blau", "Die Venus von Tivoli", "Schule für Eheglück" und "Mit siebzehn beginnt das Leben" – allesamt aus der Sparte der "leichten Kost" – eroberte er das Publikum und war sofort wieder im deutschen Filmgeschäft angekommen. Es folgten unzählige weitere Filme, an denen er mitwirkte, doch der größte Erfolg sollte noch kommen.

Paul Hubschmid als Professor Higgins und Karin Hübner als Eliza Doolittle (1961)

Paul Hubschmid als Professor Higgins und Karin Hübner als Eliza Doolittle (1961)

Der beste Higgins

Nach der Zeit der Rollen des "ironischen Charmeurs und sonnyboyhaften Liebhabers", wie es ihm "Das Große Personenlexikon des Films" bescheinigt, kam nun ein triumphaler Zug durch die deutschen Theaterbühnen. 1961 erlebte man am Berliner Theater des Westens die deutsche Premiere des Musicals "My Fair Lady", und man übertrug Paul Hubschmid die Rolle des Professor Higgins. Zusammen mit seiner Partnerin Karin Hübner wurde der Schauspieler im ganzen Lande als der beste Higgins-Darsteller gefeiert. Über 2000 Mal schlüpfte Paul Hubschmid in diese erfolgreiche Rolle, und die Plattenaufnahme des Musicals brachte ihm auch eine "Diamantene Schallplatte" ein. Diese wurde ihm zwar später gestohlen, wie "Der Telegraf" vom 12.8.65 meldet, doch der Dieb stellte sich in den Räumen der Zeitungs-Redaktion nach einigen Tagen der Polizei und gab die Auszeichnung zurück. Es folgten zahlreiche weitere Filme mit Paul Hubschmid: so etwa die Krimis "Die Unmoralischen" von Pierre Kast oder auch "Finale in Berlin" von Guy Hamilton, um nur einige zu nennen. Zunehmend wandte sich der Schauspieler auch dem Fernsehen zu und übernahm unter anderem oft Rollen in kleineren und größeren TV-Serien. Insgesamt brachte er es auf über hundert Filmrollen. 1980 wurde Paul Hubschmid mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Der Schauspieler starb am 1.1.02 in Berlin.

Im September 1975 sprach DW-Mitarbeiterin Elisabeth Bachtler mit Paul Hubschmid über seine schauspielerische Karriere.

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Diana Redlich

Audio und Video zum Thema

  • Datum 23.10.2012
  • Autorin/Autor Andreas Zemke
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/16Kx6
  • Datum 23.10.2012
  • Autorin/Autor Andreas Zemke
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/16Kx6