1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bundesliga-Zusammenfassung

Tobias Oelmaier16. November 2008

Weil Bayern in Mönchengladbach patzte, vergrößerten Leverkusen und Hoffenheim ihren Vorsprung an der Tabellenspitze. Bremen gelingt ein Schritt aus der Krise beim 3:1 gegen Köln.

https://p.dw.com/p/Fw53
Leverkusen festigt die TabellenführungBild: AP

Uli Hoeneß, der wortgewaltige Manager des FC Bayern München, hatte letzte Woche zur Attacke geblasen. An diesem Wochenende wollte er mit seiner Mannschaft erstmals in dieser Saison an der Tabellenspitze stehen. Aber es kam anders als geplant. Denn Bayern gab Punkte ab, während die direkte Konkurrenz, also Leverkusen und Hoffenheim, ihre Partien gewann.

Bundesliga Bruno Labbadia und Stefan Kiessling
Stürmer Kießling, Trainer LabbadiaBild: AP

Leverkusen verteidigte Platz eins mit einem 2:1 gegen Schalke. Wobei sich vor allem der junge wilde Sturm als schlagkräftig erwies. Ein Tor Kießling, ein Tor Helmes – Kuranyi ließ Schalke zwar noch mal hoffen, aber sein Anschlusstreffer kam zu spät.


Leverkusens Trainer Bruno Labbadia war zufrieden mit seiner Elf: „Ich denke gegen Schalke 04 zwei Tore zu machen ist nicht einfach. Von daher denke ich auch, dass der Sieg verdient ist.“ Seine Mannschaft habe sich für die letzten Wochen und Monate belohnt, habe unbedingt an der ersten Stelle bleiben wollen, so Labbadia weiter.

Der „Bomber“ der Provinz

Fussball Bundesliga 1899 Hoffenheim VfL Wolfsburg
Kaum zu bremsen: Vedad IbisevicBild: AP

Über 30 Jahre ist es her, da war Gerd Müller der „Bomber der Nation“. 40 Treffer gelangen ihm einmal in einer Saison, 365 insgesamt in seiner Karriere. „So was gibt´s nie wieder“, hieß es immer wieder. Aber jetzt gibt es einen neuen „Bomber“. Vedad Ibisevic von Aufsteiger Hoffenheim schoss im 13. Spiel dieser Saison schon sein 14. Tor. Auch deshalb gewann die Dorfmannschaft mit 3:2 gegen den VfL Wolfsburg und feierte damit den fünften Heimsieg nacheinander. Trainer Ralf Rangnick musste anschließend zugeben, dass seinen Hoffenheimern diesmal auch das Glück zu Seite stand: „Es war glücklich, aber vielleicht auch deshalb weil wir insgesamt noch einen Tick mehr investiert haben als der Gegner, auch in die Offensive.“

Zwei Gegentore in zwei Minuten für Bayern

Hoffenheim und Leverkusen also weiter im Gleichschritt an der Tabellenspitze. Und Bayern kommt über die Verfolgerrolle – noch – nicht hinaus. Denn der Rekordmeister schaffte bei Borussia Mönchengladbach trotz einer 2:0-Führung nur ein 2:2. Der US-Amerikaner Michael Bradley erzielte mit seinem ersten Bundesliga-Tor neun Minuten vor dem Abpfiff den für die Gladbacher schon nicht mehr erhofften Ausgleich. Trainer Hans Meyer zeigte sich besonders mit der Leistungssteigerung seiner Borussen nach dem Seitenwechsel zufrieden: „Wie die Jungs das Spiel in der zweiten Halbzeit angegangen sind, wo uns eigentlich nur dieser Elfmeter den wir gegen uns bekommen haben ein bisschen geschockt hat.“ Aber ein 0:2 dann noch gegen die Bayern aufzuholen, dazu gehöre natürlich auch ein bisschen Glück, aber das habe seiner Mannschaft gut getan, sagte Meyer anschließend schon ein wenig stolz. Bayern-Manager Uli Hoeneß muss seinen Angriff auf Platz eins um mindestens eine Woche verschieben.

Bayern Manager Uli Hoeneß beim DFB Pokalspiel gegen Nürnberg
Nur Dritter: Uli HoeneßBild: picture-alliance / dpa

Hertha gewinnt mit Glück

Und Hoeneß muss sogar über die eigene Schulter schauen. Und wird dann seinen kleinen Bruder sehen. Denn Hertha-Manager Dieter Hoeneß steht mit seinen Berlinern nur einen Punkt hinter den Bayern auf Rang vier. Berlin bezwang den Tabellennachbarn Hamburger SV trotz eines frühen Rückstandes mit 2:1.

Fussball Bundesliga Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt
Die Dortmunder Subotic und SantanaBild: picture-alliance /dpa

Borussia Dortmund hat ein wichtiges Teilziel geschafft. Dank eines furiosen 4:0 gegen Eintracht Frankfurt liegt das Team von Trainer Klopp jetzt einen Punkt vor dem ewigen Rivalen Schalke 04 auf Platz sechs.

Ex-Meister VfB Stuttgart verlor derweil durch ein enttäuschendes 0:0 gegen Arminia Bielefeld zunächst die Tuchfühlung zur Spitzengruppe.

Ein Fallrückzieher als Hoffnungsschimmer

Energie Cottbus gewann dank eines sehenswerten Fallrückzieher-Tors von Branko Jelic das Kellerduell gegen den Karlsruher SC mit 1:0. KSC-Coach Edmund Becker war die Enttäuschung deutlich anzumerken: „Das ist für uns natürlich ein unmögliches Ergebnis, wenn man insgesamt die 90 Minuten betrachtet.“ Und es werde natürlich schwer aus dieser misslichen Situation herauszukommen, wenn man in dieser Art und Weise weiter Fußball spiele und so die Punkte herschenke, schien Becker nach dem Schlusspfiff schon fasst zu resignieren. Cottbus bleibt trotz des Erfolges Letzter, ist jetzt aber wieder dran an den punktgleichen Bielefeldern und den Teams aus Karlsruhe und Bochum, die nur einen Zähler Vorsprung haben. Bochum hatte am Freitag ein 1:1 in Hannover geholt.

Der Schritt aus der Krise

Werder Bremen gelang mit dem 3:1 gegen Köln im einzigen Sonntagsspiel der Befreiungsschlag. Allerdings per Arbeitssieg statt Zauberfußball.

Fussball Bundesliga Werder Bremen 1.FC Köln
Es geht aufwärts! Bremens Diego nach seinem 1:0Bild: AP

„Ob Arbeitssieg oder schön herausgespielt, ist egal. Wichtig ist, dass wir die Punkte geholt haben", sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf nach dem letztlich allerdings verdienten Sieg. Für die Bremer war es erst der zweite Erfolg aus den letzten zehn Pflichtspielen, während Köln nach zuletzt fünf Siegen in sieben Spielen einen Rückschlag hinnehmen musste. Ein verwandelter Foulelfmeter von Spielmacher Diego brachte die Platzherren in die Erfolgsspur.

Naldo sorgte mit einem Kopfballtreffer für die schmeichelhafte 2:0-Pausenführung der Bremer. Den Kölnern gelang durch Novakovic kurz nach der Pause noch der Anschlusstreffer, ehe Almeida den alten Abstand wiederherstellte. Sein Sonntagsschuss aus 20 Metern schlug mit Tempo 123 im Kölner Tor ein.