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12.000 demonstrieren gegen Bombodrom

12. April 2009

Tausende demonstrierten bei den Ostermärschen für Frieden und Abrüstung. Bei der größten Kundgebung in Brandenburg forderten auch Spitzenpolitiker, auf den Bundeswehr-Schießplatz 'Bombodrom' zu verzichten.

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Demonstration (Foto: AP)
Ostermarsch gegen den Truppenübungsplatz "Bombodrom"Bild: AP

Gegen eine weitere militärische Nutzung des ehemaligen Truppenübungsplatzes "Bombodrom" haben am Ostersonntag (12.04.2009) rund 12.000 Menschen im brandenburgischen Fretzdorf demonstriert. Die Bundeswehr plant, das 142 Quadratkilometer große Gelände zum größten deutschen Luft-Boden-Schießplatz für Tiefflug- und Bombenabwurfübungen auszubauen. Dagegen wehren sich seit Jahren Friedensinitiativen und Anwohner.

Der geplante Luft-Boden-Schießplatz bei Wittstock "würde die Zukunft der Region zum Trümmerhaufen machen", sagte Brandenburgs Staatskanzlei-Chef Clemens Appel (SPD) auf der Kundgebung. An der Demonstration, zu der die Bürgerinitiative "Freie Heide" aufgerufen hatte, nahmen auch Grünen-Chef Cem Özdemir, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und der Kultusminister von Mecklenburg-Vorpommern, Henry Tesch (CDU), teil.

Veranstalter mit Beteiligung zufrieden

Demonstration (Foto: AP)
Das Bombodrom brachte die meisten Ostermarschierer auf die StraßeBild: AP

Auch in diesem Jahr nahmen an den Ostertagen wieder Tausende an den traditionellen Ostermärschen teil. Das Ostermarschbüro zeigte sich mit der Resonanz zufrieden: Die Beteiligung sei gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2008 hatten die Veranstalter von mehreren zehntausend Teilnehmern gesprochen. "Man hat die Ostermärsche so oft totgesagt, ich bin mir aber sicher, dass sie ihren Platz in Deutschland behalten werden", sagte Grünen-Chef Özdemir der Nachrichtenagentur dpa.

Wie viele Menschen in diesem Jahr für Frieden und Abrüstung auf die Straße gehen, war mit Spannung erwartet worden, nachdem sich US-Präsident Barack Obama in Prag für eine Welt ohne Atomwaffen ausgesprochen hatte. Der Appell von Obama zeige, "dass die Ostermarschierer Recht hatten mit ihren Forderungen", sagte Özdemir.

Neben ernsthaften Schritten zur atomaren Abrüstung forderten die diesjährigen Ostermärsche auch ein Ende der Kriege in Irak und Afghanistan. Einen besonderen Akzent setzten Motorradfahrer in Köln mit einer Friedensfahrt: Ihr Protest richtete sich gegen die Einbindung der Post-Pakettochter DHL in die Bundeswehrlogistik. (det/lau/ap/dpa/epd)