10 Jahre Islamkonferenz: Erfolge und Probleme
Die Deutsche Islamkonferenz soll die Verständigung zwischen Muslimen und der Regierung verbessern. Beim zehnjährigen Jubiläum lobte der Innenminister die bisherigen Erfolge. Doch gerade jetzt gibt es viel zu tun.
„Der Islam ist Teil Deutschlands, und er ist Teil Europas, er ist Teil unserer Gegenwart, und er ist Teil unserer Zukunft“, sagte der frühere Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, als er 2006 die erste Deutsche Islamkonferenz (DIK) eröffnete. Sie sollte für eine bessere Verständigung zwischen Muslimen und Vertretern von Bund Bund (m., nur Singular) hier: der Staat Deutschland und Ländern sorgen.
Im September 2016 fand die Jubiläumsveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen statt. Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière konnte die Islamkonferenz in diesen zehn Jahren viele Erfolge erreichen, etwa den islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen oder die Einrichtung islamischer Lehrstühle Lehrstuhl, Lehrstühle (m.) die Stelle eines Professors an einer Universität an Universitäten.
Aufgaben gibt es allerdings genug: Hunderttausende Muslime kamen im letzten Jahr als Flüchtlinge Flüchtling, -e (m.) jemand, der sein Land z. B. wegen Krieg verlassen muss nach Deutschland. Islamistisch motivierte islamistisch motiviert so, dass ein Muslim Gewalt aus religiösen Gründen anwendet Gewalttaten trafen Europa. Das hat laut de Maizière die Wahrnehmung Wahrnehmung , -en (f.) hier: die Art, wie man etwas sieht und was man darüber denkt des Islams in Deutschland verändert. Er forderte die islamischen Verbände Verband, Verbände (m.) hier: eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen Interessen auf, sich stärker von Hass und Gewalt abzugrenzen sich von etwas/jemandem ab|grenzen öffentlich betonen, dass man anders denkt als etwas/jemand; deutlich sagen, dass man etwas/jemanden nicht gut findet und deutlich Stellung zu zu etwas Stellung beziehen hier: öffentlich seine Meinung zu etwas sagen den demokratischen Werten zu beziehen zu etwas Stellung beziehen hier: öffentlich seine Meinung zu etwas sagen . „Ich wünsche mir eine starke Debatte Debatte, -n (f.) die öffentliche Diskussion zur Eindämmung Eindämmung, -en (f.) hier: das Verhindern, dass etwas häufiger vorkommt von Terrorismus Terrorismus (m., nur Singular) das Anwenden von Gewalt, um aus politischen oder religiösen Gründen für Angst und Schrecken zu sorgen “, sagte der Innenminister.
Aiman Mazyek, Vorsitzender Vorsitzende, -n (m./f.) die Person, die eine Organisation oder eine Gruppe leitet des Zentralrats der Muslime Zentralrat der Muslime (m.) eine Organisation, die sich für die Interessen der Menschen, die zum Islam gehören, einsetzt in Deutschland, wünscht sich ein Ende dieses „Extremismusvorbehalts Extremismusvorbehalt, -e (m.) hier: das Vorurteil, dass alle Muslime verdächtig sind, weil ein oder wenige Muslime Gewalt angewandt haben “. Er fordert, dass man die Verbände als Gesprächspartner ernst nehmen soll. Kritik gibt es aber auch an der Form der Konferenz. Die Anwältin Seyran Ateș hält es für einen Fehler, dass inzwischen nur noch Vertreter islamischer Verbände teilnehmen und keine Einzelpersonen mehr. „Ich denke, dass die Islamkonferenz sich keinen Gefallen damit tut sich keinen Gefallen mit etwas tun etwas tun, das einem schaden wird , dass sie nur noch die Verbände als Ansprechpartner Ansprechpartner, -/Ansprechpartnerin, -nen hier: die Person, mit der man ein Thema besprechen kann haben, die nur 15 Prozent der Muslime vertreten“, sagt sie.
10 Jahre Islamkonferenz: Erfolge und Probleme
Bund (m., nur Singular) — hier: der Staat Deutschland
Lehrstuhl, Lehrstühle (m.) — die Stelle eines Professors an einer Universität
Flüchtling, -e (m.) — jemand, der sein Land z. B. wegen Krieg verlassen muss
islamistisch motiviert — so, dass ein Muslim Gewalt aus religiösen Gründen anwendet
Wahrnehmung , -en (f.) — hier: die Art, wie man etwas sieht und was man darüber denkt
Verband, Verbände (m.) — hier: eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen Interessen
sich von etwas/jemandem ab|grenzen — öffentlich betonen, dass man anders denkt als etwas/jemand; deutlich sagen, dass man etwas/jemanden nicht gut findet
zu etwas Stellung beziehen — hier: öffentlich seine Meinung zu etwas sagen
Debatte, -n (f.) — die öffentliche Diskussion
Eindämmung, -en (f.) — hier: das Verhindern, dass etwas häufiger vorkommt
Terrorismus (m., nur Singular) — das Anwenden von Gewalt, um aus politischen oder religiösen Gründen für Angst und Schrecken zu sorgen
Vorsitzende, -n (m./f.) — die Person, die eine Organisation oder eine Gruppe leitet
Zentralrat der Muslime (m.) — eine Organisation, die sich für die Interessen der Menschen, die zum Islam gehören, einsetzt
Extremismusvorbehalt, -e (m.) — hier: das Vorurteil, dass alle Muslime verdächtig sind, weil ein oder wenige Muslime Gewalt angewandt haben
sich keinen Gefallen mit etwas tun — etwas tun, das einem schaden wird
Ansprechpartner, -/Ansprechpartnerin, -nen — hier: die Person, mit der man ein Thema besprechen kann
Verständigung, -en (f.) — hier: die Gespräche zwischen zwei Gruppen, um die Meinungen des anderen kennenzulernen und zu verstehen; der friedliche Kontakt
Muslim, -e/Muslima, -s — eine Person, die den Islam als Religion hat
Jubiläum, Jubiläen (n.) — der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert wird