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"Österreich nicht der Warteraum Deutschlands"

2. März 2016

Österreich trug mit seinen Tagesquoten wesentlich zur Wende in der Flüchtlingspolitik bei. Der Wiener Bundeskanzler Faymann fordert nun Deutschland zur direkten Übernahme von Asylsuchenden aus Griechenland auf.

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Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann in Wien (foto: reuters)
Bild: Reuters/H.-P. Bader

Die Bundesregierung "sollte eine Tagesquote festlegen - und nach dieser Flüchtlinge direkt von Griechenland, der Türkei oder Jordanien nach Deutschland bringen": so der Vorschlag des österreichischen Bundeskanzlers an seine Kollegin Angela Merkel. Praktisch umgesetzt werden könnte dies mit Durchreise-Zertifikaten, sagte der Sozialdemokrat der Wiener Zeitung "Kurier" (Mittwochsausgabe).

Und so sei Verteilung auch vorgesehen. Österreich könne und dürfe nicht zur "Verteilstelle" werden. Damit müsse Schluss sein. Faymann: "Wenn Schengen funktionieren soll, was wir wollen, geht es nicht, dass Flüchtinge von Griechenland bis Österreich durchgewunken werden." Damit sei Österreich "in einer Doppelmühle".

Es sei nicht länger tragbar, "dass täglich mehrere Tausend Menschen durchgewunken werden, andererseits lässt uns Deutschland wissen, dass es heute nur 1000 oder 2000 oder einen ins Land lässt". Die Asylsuchenden müssten an der EU-Außengrenze verteilt werden, in Griechenland und Italien: "Man kann die Menschen nicht 2000 Kilometer weiterziehen lassen - und Österreich zum Warteraum für Deutschland machen. Dagegen wehren wir uns massiv", sagte Faymann.

Seit einigen Tagen lassen die Länder an der Balkan-Route mit Unterstützung Wiens weniger Flüchtlinge weiter nach Mitteleuropa reisen. In der Folge hängen immer mehr Menschen in Griechenland fest. Dort spitzt sich die Situation an den Grenzen dramatisch zu.

SC/jj (dpa )