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Gefahr durch Generation "Kopf unten"

8. April 2016

Mails checken, Texte lesen, Nachrichten tippen: Die Smartphone-Generation ist nicht nur am Steuer, sondern auch zu Fuß ein Risiko für den Straßenverkehr - wie eine aktuelle Studie zeigt.

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Junge mit Smartphone im Straßenverkehr (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/H. Ossinger

Schnell noch rüber über die Straße - auch wenn das Hauptaugenmerk dem Handy gilt: Rund jeder sechste Fußgänger ist laut einer neuen Studie inzwischen vom Smartphone abgelenkt. Untersuchungen in sechs europäischen Hauptstädten ergaben, dass rund 17 Prozent der Fußgänger beim Überqueren der Straße auf unterschiedlichste Weise ein Handy nutzen, wie die Dekra Unfallforschung in Stuttgart mitteilte.

Fast 14.000 Fußgänger wurden für die Studie in Berlin, Amsterdam, Brüssel, Paris, Rom und Stockholm beobachtet. Von denen, die mit den Gedanken wohl nicht auf der Straße, sondern am Handy waren, tippten die meisten Texte ein, telefonierten - oder taten sogar beides gleichzeitig. Andere trugen Ohrstöpsel oder Kopfhörer, was darauf schließen lässt, dass sie vor allem Musik hörten - und nicht den Straßenverkehr.

Kein Bußgeld für Fußgänger

Natürlich sei das gefährlich, heißt es bei der Polizei. Eine Ordnungswidrigkeit sei das Ganze aber noch nicht. Während Autofahrer mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in der Flensburger Verkehrssünderdatei rechnen müssen, wenn sie mit Handy am Ohr oder auch nur in der Hand unterwegs sind, werden Fußgänger dafür nicht bestraft. Sündige Zweiradfahrer müssen immerhin noch 25 Euro zahlen.

Laut Dekra sind 22 Prozent aller Verkehrstoten in der Europäischen Union Fußgänger. Jeder zehnte Todesfall auf deutschen Straßen wird nach Angaben des Statistischen Bundesamtes durch falsches Verhalten von Fußgängern verursacht.

wa/stu (dpa, dekra)