Der Zweite Weltkrieg in Europa
Am 1. September 1939 griff die deutsche Wehrmacht auf Befehl von Adolf Hitler Polen an. Bis zum 8. Mai 1945 - dem Tag der Befreiung von der Hitler-Diktatur - kämpften die Völker Europas gegeneinander.
1939
Am 1.9.1939 griff die deutsche Wehrmacht auf Befehl Adolf Hitlers Polen an - angeblich als Vergeltung für polnische Übergriffe, doch das war eine Kriegslüge. Frankreich und Großbritannien, die mit Polen verbündet waren, erklärten Deutschland ihrerseits den Krieg, griffen aber nicht in die Kämpfe in Polen ein. Deutschlands Verbündeter Italien wartete ebenfalls ab.
1939
Polen hatte der hochgerüsteten Wehrmacht kaum etwas entgegenzusetzen - binnen fünf Wochen waren die polnischen Truppen besiegt. Am 17.9. besetzte die Rote Armee den Osten Polens - gemäß eines geheimen Abkommens, dass das Deutsche Reich und die UdSSR nur eine Woche vor dem deutschen Angriff auf Polen geschlossen hatten.
1940
Die Wehrmacht marschierte im April 1940 in Dänemark ein und nutze das Land als Sprungbrett nach Norwegen. Von dort kamen Rohstoffe, die für die deutsche Kriegswirtschaft unerlässlich waren. Großbritannien wollte diese Rohstoffzufuhr unterbrechen und schickte Soldaten nach Norwegen. Aber auch in Norwegen kapitulierten die Alliierten im Juni. Inzwischen hatte schon der Westfeldzug begonnen.
1940
Acht Monate standen sich deutsche und französische Soldaten im Westen gegenüber - verschanzt in starken Bunkeranlagen. Doch am 10. Mai griff die Wehrmacht die neutralen Staaten Niederlande, Luxemburg und Belgien an, besetzte sie innerhalb weniger Tage und umging so die französischen Befestigungsanlagen.
1940
Die Deutschen fielen den französischen Truppen in den Rücken und drangen schnell nach Paris vor, das Mitte Juni besetzt wurde. Am 22. Juni kapitulierte Frankreich und wurde geteilt: In einen von Hitler-Deutschland besetzten Teil und in "Vichy"-Frankreich, das von einer Marionettenregierung unter General Pétain regiert wurde.
1940
Nun griff Hitler nach Großbritannien. Seine Bomber legten britische Städte wie Coventry in Schutt und Asche. Zeitgleich lieferten sich Jagdflugzeuge über dem Ärmelkanal zwischen Nordfrankreich und Südengland Luftschlachten. Die Royal Air Force rang die deutsche Luftwaffe nieder und im Frühjahr 1941 ließen die deutschen Luftangriffe deutlich nach.
1941
Nach der Niederlage in der "Luftschlacht um England" wendete sich Hitler nach Süden und später nach Osten. Er ließ die Wehrmacht nach Nordafrika, auf den Balkan und in die Sowjetunion einmarschieren. Zeitgleich traten weitere Staaten dem Bund der Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan bei.
1941
Im Frühjahr ließ Hitler Jugoslawien angreifen, nachdem es aus dem Dreimächtepakt wieder ausgetreten war. Auch Griechenland, in dem britische Verbände stationiert waren, wurde von der Wehrmacht nicht verschont. Eine der größten Luftlandeoperation war der Angriff deutscher Fallschirmjäger auf Kreta im Mai 1941. In den folgenden Jahren erlebten Jugoslawien und Griechenland eine grausame Besatzung.
1941
Als "Unternehmen Babarossa" ging der Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion am 22.6.1941 in die Geschichte ein. Ziel des Feldzugs war eine "Erweiterung des Lebensraums im Osten", wie es die deutsche Propaganda nannte. In Wahrheit war es ein Vernichtungsfeldzug, in dessen Verlauf deutsche Soldaten ungeahnte Kriegsverbrechen begingen.
1942
Anfänglich leistete die Rote Armee nur wenig Widerstand. Doch nach und nach geriet der Vormarsch der Wehrmacht in Russland ins Stocken. Starke Verluste und unsichere Nachschubwege schwächten den deutschen Angriff. Hitler beherrschte zwar fast ganz Europa, Teile Nordafrikas und der Sowjetunion, aber zugleich markierte das Jahr 1942 den Wendepunkt.
1942
Deutschlands Verbündeter Italien war im Juni 1940 in den Krieg eingetreten und hatte britische Truppen in Nordafrika angegriffen. Hitler schickte im Frühjahr 1941 zur Verstärkung das "Afrikakorps". Lange wichen die Briten zurück - bis zur zweiten Schlacht von El Alamain im Herbst 1942. Nun wendete sich das Blatt und die Deutschen waren auf dem Rückzug. Das Afrikakorps kapitulierte am 13 Mai 1943.
1942
Hinter der Front im Osten errichtete das Hitler-Regime Vernichtungslager wie etwa Auschwitz-Birkenau. Mehr als sechs Millionen Menschen fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer; sie wurden erschossen, vergast, sie verhungerten oder starben an Krankheiten. An diesem Menschheitsverbrechen waren tausende deutscher Soldaten und SS-Männer beteiligt.
1943
Im vierten Kriegsjahr wendete sich das Blatt endgültig. Im Osten setzte die Rote Armee zum Gegenangriff an. Von Süden her landeten die Alliierten in Italien. Deutschland und seine Verbündeten waren unweigerlich auf dem Rückzug.
1943
Das Symbol der Kriegswende ist die Kapitulation von Stalingrad. Seit Juli 1942 hatte die 6. Armee der Hitler-Truppen versucht, die russische Stadt einzunehmen. Als die deutschen Kommandeure im Februar den aussichtslosen Kampf aufgaben, waren allein in dieser Schlacht etwa 700.000 Menschen getötet worden - meist Soldaten der Roten Armee. Diese Niederlage erschütterte die Kriegsmoral der Deutschen.
1943
Nach der Kapitulation der deutschen und italienischen Truppen in Afrika war der Weg für die Westalliierten offen nach Italien, um auf dem Europäischen Kontinent gegen die Achsenmächte zu kämpfen. Am 10. Juli erfolgte die Landung auf Sizilien. Zu den Allierten zählten auch die USA, denen Hitler 1941 den Krieg erklärt hatte.
1943
Im September landeten die Alliierten auf dem italienischen Festland. Die Regierung in Rom schloss einen Waffenstillstand. Hitler lies die Wehrmacht daraufhin Italien besetzen. Während von Süden sich die Alliierten nur langsam vorkämpften, verbreiteten Hitlers Truppen im Rest des Landes Angst und Schrecken.
1944
Im Osten drängte die Rote Armee die Invasoren aus Deutschland immer weiter zurück. Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Polen... ein Land nach dem anderen fiel in die Hände der Sowjets. Die Westalliierten verstärkten ebenfalls ihre Offensive und landeten in Nordfrankreich sowie kurz darauf in Südfrankreich.
1944
In den frühen Morgenstunden des 6. Juni landeten Truppen der USA, Großbritanniens, Kanadas und anderer Staaten an den Stränden der Normandie in Nordfrankreich. Die deutsche Militärführung hatte mit einer Landung gerechnet - allerdings etwas weiter östlich. Die Westalliierten können ihren Brückenkopf ausbauen und von Westen her Hitler in die Knie zwingen.
1944
Am 15. August setzten die Westalliierten in Südfrankreich zu einer weiteren Gegenoffensive an und landeten in der Provence. Die Truppen im Norden und Süden rückten schnell vor und am 25. August war Paris von der deutschen Besatzung befreit. Ende Oktober wurde mit Aachen die erste deutsche Großstadt von Alliierten besetzt.
1944
Die Wehrmacht ballte im Westen im Winter 1944/45 ihre Truppen und ging in den Ardennen zum Gegenangriff über. Aber nach anfänglichen Rückschlägen im Westen konnten die Alliierten den Widerstand brechen und rückten unaufhaltsam auf das "Großdeutsche Reich" vor - von West und Ost.
1945
Am 8.5.1945 kapitulierte Nazi-Deutschland bedingungslos. Hitler hatte sich am 30. April selbst erschossen, um einer Gefangennahme zu entgehen. Europa lag nach sechs Kriegsjahren größtenteils in Trümmern. Geschätzt 65 Millionen Menschen starben in Europa im Verlauf des 2. Weltkriegs. Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnet im Mai 1945 die ratifizierende Kapitulationsurkunde in Berlin.