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Leichtes Plus für Hellas-Wirtschaft

13. August 2015

Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal trotz zugespitzter Schuldenkrise leicht gewachsen, wenn man den Zahlen der Statistikbehörde in Athen glauben mag. Vor allem der Tourismus zeigt sich stabil.

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Griechenland Symbolbild Einigung Hilfspaket
Bild: Reuters/R. Zvulun

Das Bruttoinlandsprodukt stieg von April bis Juni um 0,8 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt in Athen mitteilte. Dieses Ergebnis kommt angesichts der drohenden Staatspleite und dem Abschied vom Euro völlig überraschend: Ökonomen hatten ein Minus von 0,8 Prozent erwartet. Auch der Jahresauftakt fiel revidierten Daten zufolge besser aus als angenommen. Statt des zunächst gemeldeten Rückgangs um 0,2 Prozent blieb die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal stabil.

Auch im 1. Quartal kein Minus

Gründe für das unerwartet gute Abschneiden nannten die Statistiker nicht. "Einige Konjunkturindikatoren wie Konsum, Industrieproduktion und Tourismus zeigten sich im zweiten Quartal widerstandsfähig", sagte Ökonom Nikos Magginas von der National Bank. "Das erklärt das überraschende Ergebnis."

Deutsche Urlauber halten dem beliebten Reiseziel trotz der Turbulenzen die Treue. Nach Angaben von Europas größtem Reisekonzern TUI lagen die Sommerbuchungen über dem Vorjahresniveau, sagte Co-Konzernchef Fritz Joussen.

Kapitalkontrollen behindern

Allerdings rechnen die internationalen Geldgeber und die Regierung in Athen mit einem Rezessionsjahr. Das Bruttoinlandsprodukt soll demnach 2015 zwischen 2,1 und 2,3 Prozent schrumpfen. Ein Grund dafür sind die seit Ende Juni geltenden Kapitalkontrollen. Derzeit können die Griechen maximal 420 Euro die Woche abheben. Zudem hatten die Banken für drei Wochen geschlossen. Nach sechsjähriger Talfahrt war das Bruttoinlandsprodukt 2014 erstmals wieder gewachsen.

Griechenland ringt derzeit mit den Geldgebern um neue Hilfen, ohne die eine Staatspleite droht. Das Parlament in Athen wollte in der Nacht zum Freitag über ein weiteres Reform-Bündel abstimmen, das den Weg für ein drittes Rettungspaket von bis zu 86 Milliarden Euro bereiten soll.

wen/sti (rtrd, dpa)