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Flüchtlingsboot vor Kreta gekentert

3. Juni 2016

Im Mittelmeer hat sich ein erneutes Flüchtlingsdrama abgespielt. Bei Kreta erlitt ein Boot mit etwa 700 Menschen an Bord Schiffbruch. Der Rettungseinsatz läuft, noch ist die Zahl der Opfer unklar.

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Flüchtlinge in Boot in Seenot (Foto: DPA)
Wegen des guten Wetters wagen derzeit besonders viele Menschen die Fahrt über das Mittelmeer (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/F. Lannino -S. Gabriele

Bislang wurden drei Tote geborgen, wie das griechische Staatsfernsehen ERT berichtete. Zahlreiche Menschen befänden sich jedoch noch auf dem halb untergegangenen Schiff. Nach Informationen aus Kreisen der Küstenwache wurden 302 Menschen gerettet. Nach weiteren Schiffbrüchigen werde gesucht. Mehrere vorbeifahrende Schiffe, Rettungsboote sowie zwei Hubschrauber der griechischen Küstenwache nehmen an der Suchaktion teil.

An Bord des gekenterten Schiffes könnten bis zu 700 Menschen gewesen sein, berichteten griechische Medien. Das Boot war rund 75 Seemeilen vor der Insel Kreta gekentert. Offiziere der Küstenwache gehen davon aus, dass das Flüchtlingsboot aus Ägypten unterwegs nach Italien war.

Mehr Flüchtlinge über Libyen nach Italien

Wegen des guten Wetters und der ruhigen See wagen derzeit besonders viele Menschen die Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa. Bei der gefährlichen Fahrt von der Türkei zu den griechischen Inseln in der Ägäis kamen im vergangenen Jahr hunderte Menschen ums Leben. Seit der Schließung der sogenannten Balkanroute versuchen mittlerweile aber weniger Flüchtlinge, über die Türkei und Griechenland in die EU zu gelangen. Stattdessen kommen wieder mehr Flüchtlinge über Libyen nach Italien.

Ende Mai hatte die griechische Küstenwache vor der Küste Kretas ein Flüchtlingsboot abgefangen, auf dem zwei mutmaßliche Schlepper 65 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan transportierten. Nach Angaben der Passagiere war das Boot in der Türkei in See gestochen. Die Küstenwache äußerte sich nicht dazu, ob es auf dem Weg nach Italien oder Griechenland war. Möglicherweise hatte es die Route über Kreta gewählt, um den NATO-Patrouillen in der Nord-Ägäis auszuweichen.

cr/ml (dpa, afp)