1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Über 20 Tote bei Anschlägen moslemischer Extremisten

11. März 2012

Militante Islamisten haben in mehreren Ländern Anschläge verübt, bei denen weit über 20 Menschen getötet wurden. Ziel der Fanatiker in Pakistan, Kenia und Nigeria waren nicht nur Andersgläubige.

https://p.dw.com/p/14J5x
Pakistani security officials, media and local residents gather at the site of suicide bombing in Badhber area on the outskirts of Peshawar, Pakistan, Sunday, March 11, 2012. A suicide bomber attacked a funeral attended by an anti-Taliban politician in northwest Pakistan, killing scores of people and wounding dozens others, police said. (Foto:Mohammad Sajjad/AP/dapd)
Anschlag in Pakistan am 11.03.2012Bild: dapd

Allein bei einem Bombenanschlag auf eine Trauerfeier in Pakistan wurden mindestens 14 Menschen getötet. 33 weitere seien durch die Explosion in einem Vorort der Provinzhauptstadt Peschawar schwer verletzt worden, teilten Rettungskräfte und Ärzte mit.

Mehrere hundert Trauergäste hatten sich zur Beerdigung der Ehefrau eines Mitglieds einer regierungstreuen Stammesmiliz versammelt. Unter ihnen war auch der stellvertretende Präsident des Provinzparlaments, Khush Dil Khan, der den Friedhof jedoch kurz vor dem Anschlag verlassen hatte.

Taliban bekennen sich

Der Politiker ist Mitglied der moderaten Awami National-Partei, die die Provinz regiert und die Zentralregierung in Islamabad im Kampf gegen radikal-islamische Extremisten wie die Taliban unterstützt.

Diese bekannten sich zu dem Anschlag. Er habe dem Politiker gegolten, da er eine Miliz zum Kampf gegen die Taliban aufgestellt habe. Die Region Peschawar liegt nahe der Grenze zu Afghanistan. Dort liefern sich seit Jahren verschiedene Islamisten-Gruppen einen Krieg mit den pakistanischen Sicherheitskräften.

Sprengsätze auf Busstation in Nairobi geworfen

Bei einem Anschlag auf eine Busstation in der kenianischen Hauptstadt Nairobi wurden sechs Menschen getötet und fast 60 verletzt. Unbekannte hatten mehrere Sprengsätze aus einem Auto in Richtung der Haltestelle geworfen. Die Polizei machte die radikal-islamische Al Schabaab-Miliz aus dem Nachbarland Somalia verantwortlich, die dem Terrornetz Al Kaida nahesteht.

Nigeria: Christen fürchten um ihr Leben

Es war der jüngste Vorfall in einer Reihe von Bomben- und Raketenanschlägen mit vielen Toten, nachdem das ostafrikanische Land im Oktober Truppen in das Bürgerkriegsland Somalia geschickt hatte. Sie sollten dort gegen die Miliz vorgehen, weil mutmaßliche Mitglieder der Bewegung mehrere Ausländer in Kenia entführt und nach Somalia verschleppt hatten.

Katholische Christen im Visier

Al-Kaida-Sympathisanten werden auch für einen Selbstmordanschlag auf eine katholische Kirche in der Stadt Jos in Nigeria verantwortlich gemacht, bei dem nach Behördenangaben mindestens drei Christen getötet wurden. Die Attentäter seien während des Gottesdienstes mit einem mit Sprengstoff beladenen Wagen zu der Kirche gefahren. Es wird vermutet, dass die radikal-islamische Sekte Boko Haram hinter dem Angriff steckt.

Die Separatisten, die Kontakte zum Terrornetzwerk Al-Kaida haben und jeden westlichen Lebensstil ablehnen, kämpfen für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. In den vergangenen Monaten verübte die Gruppe eine Reihe blutiger Anschläge auf Regierungsvertreter, Sicherheitskräfte und Kirchen.

Kampf für einen muslimischen Staat

Die Gegend um Jos, die genau zwischen dem vorwiegend muslimischen Norden und dem überwiegend von Christen bewohnten Süden des westafrikanischen Landes liegt, ist seit Jahren immer wieder Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Ethnien und Konfessionen. Laut Menschenrechtsgruppen wurden dabei schätzungsweise Tausend Menschen getötet.

uh/det (afp,dpa,rtr,dapd)