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Zyperns Außenminister sieht Start der türkischen EU-Beitrittsgespräche in Gefahr

20. Januar 2005

Beim Thema Zypern steht die Türkei unter Zugzwang. Denn die EU verlangt von Ankara die Anerkennung der griechischen Inselrepublik. Außenminister Georges Yakovou bekräftigte diese Forderung in einem Interview.

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Geteilte Mittelmeeinsel ZypernBild: AP

Der Außenminister Zyperns, Georges Yakovou, hat die türkische Regierung aufgefordert, vor Beginn der EU-Beitrittsgespräche Anfang Oktober 2005 den griechisch-zyprischen Staat anzuerkennen. In einem Interview mit dem Türkischen Programm von DW-RADIO sagte Yakovou nach Gesprächen mit EU-Vertretern in Brüssel: "Die Türkei muss die Gültigkeit des Assoziierungsabkommens für die zehn neuen EU-Mitglieder bestätigen. Die Unterzeichnung dieses Vertrags ist eine Vorbedingung der Beitrittsgespräche."

Uneingeschränkte Anerkennung erforderlich

Die Regierung in Ankara habe erklärt, die Annahme des Abkommens werde nicht automatisch die Anerkennung des griechisch-zyprischen Staates bedeuten. Eine Beschränkung, so Yakovou weiter, würde die Chance der Türkei "für den Start der Gespräche am 3. Oktober zunichte machen".

Für Zypern, so der Politiker in dem Interview mit DW-RADIO, gebe es nur eine uneingeschränkte Anerkennung. Zusätze wie ‚offizielle' oder ‚rechtliche Anerkennung' seien von türkischer Seite "aus innenpolitischen Gründen erfunden worden". Die Beitrittsgespräche hätten ausschließlich mit den Verpflichtungen der Türkei zu tun. Yakovou: "Wir stellen unsere Forderungen an die Türkei so lange zurück. Wie lange wir unsere starke Position für die Verhandlungen einsetzen, wird die Zeit zeigen."

Der Außenminister des EU-Mitgliedslandes wies darauf hin, dass er weitere Gespräche auf der Grundlage des so genannten Annan-Plans nicht ablehne. Er verlange aber einen detaillierten Verhandlungsplan "für freie Gespräche mit den Insel-Türken ohne Vermittler und Fristsetzung".

DW-RADIO/Türkisch, 20.1.2005