Zwischen Krieg und Frieden
Wo ukrainische Truppen und pro-russische Kämpfer sich einst Artillerie-Gefechte lieferten, herrscht nun Waffenstillstand. Doch ein Jahr nach dem Minsker Abkommen trauen viele dem Frieden nicht.
Europas jüngste Grenze
Schlagbaum und Passkontrolle: Der Personenübergang in Stanica Luhansk ist der einzige Weg entlang der nördlichen Frontlinie, um von ukrainisch gehaltenem Gebiet in die Hochburg Luhansk zu gelangen, wo von Russland unterstützte Separatisten regieren.
Nadelöhr zwischen zwei Welten
Mehr als 3000 Menschen gehen diesen Weg jeden Tag. Manchmal wird noch immer geschossen – doch anders als weiter südlich in der Region Donezk hält hier der Waffenstillstand seit fast sechs Monaten.
Suche nach Rebellen
Trotz strenger Kontrollen will der ukrainische Grenzschutz an diesem Übergang erst einen pro-russischen Rebellen verhaftet haben. Für die Menschen, die zwischen ukrainisch gehaltenem Gebiet und der Rebellenhochburg pendeln, sind die Kontrollen deshalb vor allem Schikane.
Ameisenhandel
Vor allem zum Einkaufen kommen die Menschen aus der Rebellenhochburg Luhansk auf die von der ukrainischen Armee kontrollierte Seite der sogenannten Kontaktlinie, wo sich Soldaten und pro-russische Rebellen gegenüberstehen.
Frontlinie
Monatelang lieferten sich ukrainische Truppen und pro-russische Kämpfer Artillerie-Gefechte zwischen der Rebellen-Hochburg Luhansk. Hier hält der Waffenstillstand derzeit. Doch viele trauen dem Frieden nicht.
Abgelegen
Ohne humanitäre Hilfe wäre Syze aufgeschmissen. Im Süden liegt die Frontlinie zu den Rebellen, im Osten die russische Grenze. Drumherum überall Minen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk bringt warme Kleidung.
Neue Mauer
Ihre Verwandten leben auf der anderen Seite bei den Rebellen. Ostern 2014 haben sie noch in ihren Ferienhäusern in Syze gefeiert. Dann lag plötzlich die Frontlinie zwischen ihnen und ihren Wohnungen in Luhansk.
Das Holz geht aus
Weil im Wald um Syze herum Minen liegen, können die Bewohner kein Holz mehr einschlagen. Hält der ukrainische Winter lange an, werden sie auch Hilfen fürs Heizen von außen benötigen.
Pufferzone
Vor einem Jahr wurde in Minsk der Fahrplan für den Abzug schwerer Waffen festgelegt. Doch auch die ukrainische Armee hat die Vereinbarung nur langsam umgesetzt. Die Einhaltung des Waffenstillstands ist aber Voraussetzung dafür, dass die UNHCR-Hilfe auch zu den Menschen gelangen kann.
Gepanzert
Entlang der nördlichen Frontlinie zwischen ukrainischer Armee und den von Russland unterstützten Rebellen in der Ost-Ukraine fahren auch die Beobachter der OSZE nur mit gepanzerten Fahrzeugen. Seit Wochen wird entlang der Front bei der Rebellenhochburg Donezk wieder verstärk geschossen.