28. Juli 2022
Wie viele andere flüchtet er, entscheidet sich nach kurzer Zeit aber zurückzukehren, um die Verwüstung und die menschlichen Schicksale zu dokumentieren.
Es ist Ende April. Juri Kosin bricht von Polen aus zur Heimreise auf. Er weiß nicht, auf welche Situation er in Irpin treffen wird, aber er weiß, dass die Welt dort nicht mehr dieselbe sein wird. Das Gebiet um Kiew gilt wieder als sicher. Die russischen Truppen haben sich aus dem Norden der Ukraine zurückgezogen.
Hinterlassen haben sie Orte des Grauens. Direkt neben Irpin liegt Butscha, wo Zeugnisse mutmaßlicher Kriegsverbrechen gefunden wurden. Freundinnen und Freunde, Nachbarn und andere Künstler berichten Juri Kosin von ihren Erlebnissen.
Der Fotograf dokumentiert mit seiner Kamera das Grauen des Krieges in seiner Heimat. Seine Bilder zeugen von der brutalen Zerstörung, des unendlichen Leids und davon, wie die Menschen innerhalb dieses Albtraums so etwas wie Alltag zu leben versuchen. Wie kein Krieg zuvor ist dieser auch ein Krieg um die Deutungshoheit von Bildern geworden.
Abbildungen vom Kriegsgeschehen, vor allem aber auch von Kriegsverbrechen haben direkte Auswirkungen auf politisches Handeln gezeigt. Bilder werden zum Mittel von Kriegsstrategien. Über die Möglichkeiten, aber auch Gefahren der Wirkungsmacht von Bildern denkt Juri Kosin intensiv nach - und tauscht sich darüber mit anderen Künstlerinnen und Künstlern aus. Der Filmemacher Andrzej Klamt begleitet diese schwierige Heimkehr des Fotografen Juri Kosin, zurück in die Ukraine.
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